Präsident Sepp Blatter: suspendiert. Ebenso der Generalsekretär Jérôme Valcke und mehrere hohe Funktionäre. Kommunikationschef Walter De Gregorio ging freiwillig.
Seit Monaten prasseln Negativ-Schlagzeilen auf den Weltfussballverband ein. Ein Skandal folgt dem nächsten. Behörden der USA und der Schweiz ermitteln in mehreren Angelegenheiten.
Viele offene Stellen
Die Führungsriege weg, ein schlechtes Image des Arbeitgebers. Kann man in einem solchen Unternehmen noch arbeiten? Offenbar haben auch einige Fifa-Mitarbeiter langsam genug. Diesen Eindruck gewinnt zumindest, wer die Jobbörse der Fifa konsultiert. Auf jobs.ch sind derzeit elf Stellen ausgeschrieben. Und zwar auf allen Ebenen – gesucht werden Kader, IT-Fachleute, Social-Media-Experten.
Wie schafft es eine so angeschlagene Organisation, offene Posten mit den besten Leuten zu besetzen? FIFA-Sprecherin Delia Fischer bestreitet, dass man derzeit übermässig viele Abgänge habe: «Die Fluktuation ist im üblichen Rahmen. Dass wir derzeit viele Stellen ausgeschrieben haben, hängt mit neuen Aufgaben zusammen, etwa im Bereich IT oder auch wegen des neuen Fifa-Museums.» Es gebe auch viele Interessenten und bis zu 300 Bewerbungen pro ausgeschriebene Stelle, ergänzt die Fifa-Sprecherin.
Die Fluktuation ist im üblichen Rahmen.
Unangenehm für Mitarbeiter
Peter Kels, Professor für Führung, Organisation und Personal an der Hochschule Luzern, weiss um die Schwierigkeiten, das Personal bei Laune zu halten, wenn ein Unternehmen in der Krise steckt. «In einer solchen Situation erstaunt es nicht, wenn sich manche Mitarbeitende umorientieren und sich nach einer neuen Stelle umsehen.»
Solange immer neue Enthüllungen ans Tageslicht kämen und die Führung in der öffentlichen Wahrnehmung ihre Glaubwürdigkeit eingebüsst habe, sei es sehr herausfordernd, Mitarbeitende zu halten oder neue anzustellen, ist Kels überzeugt. Die Frage: «Was, du arbeitest für die Fifa?» könne als sehr unangenehm empfunden werden. Denn es sei schwierig, zum eigenen Arbeitgeber zu stehen, wenn dessen Ruf derart beschädigt sei, meint der Leadership-Experte.
In dieser Situation nützen von oben verabreichte Beruhigungspillen nichts.
Nur ernsthafte Transparenz hilft
Wie also kann die Fifa ihr Personal halten? «In dieser Situation nützen von oben verabreichte Beruhigungspillen nichts. Man kann nicht bloss abwarten und hoffen, dass sich der Sturm verzieht.»
Laut dem Experten zeigen Studien über Restrukturierungen, dass es für den Erfolg entscheidend ist, dass das Topmanagement glaubwürdig, transparent und ohne zu beschönigen über die Lage informiert.
Zuerst aber braucht die FIFA eine neue Führung. Am 26. Februar 2016 wird der neue Präsident gewählt, danach wird das Generalsekretariat neu besetzt. Und dann haben die rund 470 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Fifa-Hauptsitz in Zürich wieder mehr Klarheit darüber, wie es mit ihnen weiter geht.
Offene Fifa-Stellen (jobs.ch/17.12.2015)
Accommodation Manager |
Head of Accommodation Department |
Procurement Manager |
Traductor/a al español, en plantilla y a tiempo completo |
Football Technology Innovation Coordinator |
Social Media Manager |
Internal Auditor |
Marketing Alliances Manager |
Marketing Performance Programme Manager |
ICT Operations Manager |
Financial Governance Programme Manager |