Nach knapp 40 Jahren – davon zehn an der Spitze – ist für Erwin Stoller Schluss bei Rieter. Er wird dieses Jahr 70. Und länger arbeiten geht nicht beim Winterthurer Industriekonzern.
Für Stollers designierten Nachfolger Bernhard Jucker wird die Aufgabe nicht leicht. Er übernimmt einen Konzern, der zwar nicht mehr in der Krise steckt, dessen Motor aber weiterhin nicht rund läuft, wie die Jahreszahlen belegen:
- 43 Millionen Franken Gewinn – Minus 14 Prozent.
- 945 Millionen Franken Umsatz – Minus 9 Prozent.
Ein Grund für das negative Ergebnis ist die schwierige politische Lage in der Türkei. Rieter hat die Spannungen im Land bereits deutlich zu spüren bekommen: Der Umsatz in der Türkei ist um 17 Prozent eingebrochen, und auch die Zahl der Bestellungen liess deutlich nach.
Für Rieter dürfte auch das laufende Jahr schwierig werden. Es gilt, den Umbau des Hauptsitzes voranzutreiben. Der Konzern will am Standort Winterthur in Zukunft nicht mehr produzieren. Zudem hat Rieter bereits im letzten Jahr den Abbau von rund 200 Stellen angekündigt.