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Keine Ausbildung, kein Job Wie sich Zürich die Sozialhilfe der Zukunft vorstellt

Schlecht ausgebildete Menschen haben es schwer auf dem Arbeitsmarkt. Das zeigt eine neue Studie, die das Sozialdepartement der Stadt Zürich heute veröffentlicht hat. Sozialvorsteher Raphael Golta fordert darum ein Umdenken in der Sozialhilfe.

Das Wichtigste in Kürze:

  • 14'159 Haushalte haben im letzten Jahr in der Stadt Zürich Sozialhilfe empfangen – das sind fast 400 Haushalte mehr als im Jahr 2015.
  • Die Sozialhilfequote stieg im Vergleich zum Vorjahr von 5,1 auf 5,2 Prozent.
  • Die Stadt Zürich begründet den Anstieg mit dem Bevölkerungswachstum.
  • Auffällig ist, dass der Schweizer Arbeitsmarkt schlecht ausgebildete Menschen immer weniger aufnimmt – und dass Empfänger immer länger Sozialhilfe beziehen.

Immer mehr Leute in der Stadt Zürich erhalten Sozialhilfe. Das zeigen die Zahlen deutlich, die das Zürcher Sozialdepartement am Freitag veröffentlicht hat.

Sozialhilfeempfänger in der Stadt Zürich

Jahr 2012
2013201420152016
Anzahl Personen
19'15019'33719'74819'99220'799
Anzahl Haushalte
13'19913'35813'69113'76514'159

Die Gründe:

Der Anstieg hat einerseits mit dem Bevölkerungswachstum zu tun. Eine Studie der Universität Basel, welche die Stadt Zürich in Auftrag gegeben hat, zeigt andererseits aber auch: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ohne oder mit geringer Ausbildung laufen Gefahr, aus dem Arbeitsmarkt ausgeschlossen zu werden. Sie fallen dann in die Sozialhilfe. Dies hat zwei Gründe:

  • Die neuen Technologien lösen eine steigende Nachfrage nach hochqualifiziertem Personal aus – zu Lasten von Un- und Angelernten.
  • Anspruchslose Tätigkeiten werden immer mehr in Billiglohnländer verlagert.

Die Massnahmen:

Der Zürcher Sozialvorsteher Raphael Golta plädiert deshalb für ein Umdenken in der Sozialhilfe. Es sei zu akzeptieren, dass nicht alle, die eigentlich arbeiten könnten, auch einen Platz im Arbeitsmarkt finden. «Hier gilt es Druck wegzunehmen, ohne diese Menschen aufzugeben», sagt Golta. Er schlägt vor:

  • «Es müssen Mittel und Wege angedacht werden, um die Arbeitsmarktchancen für jene zu erhöhen, die Voraussetzungen mitbringen, eine Stelle zu bekommen.»
  • «Es müssen zudem Risikogruppen früher erkannt werden. Dazu gehören etwa jene Menschen, die eine Stelle haben, aber kaum eine Ausbildung. Bei ihnen muss man an der Qualifikation arbeiten, bevor sie auf Sozialhilfe angewiesen sind.»

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