«Der grosse Vorteil des neuen Schnelltests ist, dass unsere Polizisten jetzt auf der Strasse innerhalb von zwei oder drei Minuten feststellen können: Hat die kontrollierte Person Drogenhanf oder Industriehanf dabei?» erklärt Marco Cortesi, Sprecher der Stadtpolizei Zürich. «Damit ist auch sofort klar, ob das Material strafrechtlich relevant ist oder eben nicht.» Auch koste der neue Test kaum mehr als drei Franken. Bisher kostete die Analyse im Labor mehrere hundert Franken.
Ein Röhrchen mit zwei Flüssigkeiten
Mehrere Monate lang haben die Stadtpolizeien Zürich und Winterthur sowie die Kantonspolizei Zürich den Test auf seine Praxistauglichkeit hin geprüft. Entwickelt wurde das chemische Verfahren zur Cannabis-Typisierung im Forensischen Institut Zürich (FOR).
Dabei handelt es sich nicht um einen Speicheltest, sondern um eine Materialprüfung: Der Polizist entnimmt mit einer Pinzette eine kleine Probe, gibt sie ein Plastiktütchen, in dem sich zwei Röhrchen mit einem Lösungsmittel mit Zusätzen befinden. Drückt man fest zu, zerbrechen die Röhrchen und die Flüssigkeit darin kommt mit der Hanfprobe in Kontakt.
Blau = illegal, rot = frei verkäuflich
Schon nach kurzer Zeit ist eine Verfärbung zu erkennen: blau für Hanf mit hohem THC-Gehalt, illegal. Rot für CBD-Hanf, legal und frei verkäuflich.
«Der Test macht keine Aussagen über die Fahrtüchtigkeit des Konsumenten», sagt Cortesi. «Die Polizei warnt denn auch davor, nach dem Konsum von Industriehanf Auto zu fahren.»
Der Schnelltest ist nun nach Abschluss der Testphase bei der Stadt- und der Kantonspolizei Zürich und der Stadtpolizei Winterthur eingeführt worden.