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Panorama Friede aus der Patronen-Hülse

Gewehrkugeln haben die letzten Jahrzehnte Kolumbiens bestimmt. Über 220'000 Menschen starben im Krieg zwischen den Farc-Rebellen und der kolumbianischen Regierung. Jetzt wurde endlich Frieden geschlossen. Unterzeichnet wurde der Vertrag mit einem Schreiber, der symbolischer nicht sein könnte.

Während Jahrzehnten haben sich in Kolumbien die Farc-Rebellen und die Regierung blutige Schlachten geliefert. Über 220'000 Menschen starben.

Nun soll der älteste Konflikt Südamerikas endlich der Vergangenheit angehören. Am Montagabend (Ortszeit) unterzeichneten Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santas und Rebellen-Chef Rodrigo Londoño alias «Timochenko» das historische Friedensdokument.

Der Friedensvertrag wurde mit einem ganz speziellen Schreibwerkzeug unterzeichnet: Ein Kugelschreiber gefertigt aus einer Patronenhülse. Darin eingraviert steht: «Unsere Vergangenheit wurde mit Kugeln geschrieben, die Bildung wird unsere Zukunft schreiben.»

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Friedensvertrag mit der Farc ist in Kolumbien umstritten
aus SRF 4 News aktuell vom 26.09.2016.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 52 Sekunden.

Santos hatte den symbolträchtigen Schreiber dem Rebellen-Chef im Juni geschenkt. Damals wurde der erste wichtige Schritt getan, die Unterzeichnung des Waffenstillstands.

Das Bildungsministerium hatte 500 dieser Kugelschreiber anfertigen lassen. Sein Name: «balígrafo» – eine Mischung aus «bala» (Gewehrkugel» und «bolígrafo» (Kugelschreiber).

Friedensverhandlungen Kolumbiens – Eine Chronologie

19. November 2012Beginn zu Friedensverhandlungen in Havanna, Kuba.
26. Mai 2013Die Parteien einigen sich über das erste von fünf Themen auf der Verhandlungsagenda: Die Landfrage.
20. August 2013Die Farc räumen erstmals eine Teilverantwortung für die Opfer des bewaffneten Konflikts ein.
6. November 2013Die Unterhändler erzielen eine Einigung im zweiten Verhandlungspunkt, der politischen Beteiligung der Rebellen.
16. Mai 2014Die Verhandlungsparteien einigen sich über die Drogenfrage.
22. Juni 2014Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos wird wiedergewählt. Er hatte vor allem mit dem Friedensprozess für sich geworben.
16. November 2014Die Gespräche werden abgebrochen, weil die Farc einen General entführen.
10. Dezember 2014Nach der Freilassung des Generals werden die Verhandlungen wieder aufgenommen.
7. März 2015Die Regierung und die Farc einigen sich darauf, gemeinsam Landminen zu räumen.
24. Mai 2015Die Farc starten eine militärische Offensive gegen die Streitkräfte und die Infrastruktur des Landes.
4. Juni 2015Die Unterhändler einigen sich auf eine Wahrheitskommission, die nach der Unterzeichnung des Friedensvertrags ihre Arbeit aufnehmen soll.
20. Juli 2015Die Farc verkünden eine einseitige Waffenruhe.
25. Juli 2015Die kolumbianische Regierung stellt die Luftangriffe auf die Farc ein.
23. September 2015Präsident Santos und Farc-Kommandeur Rodrigo Londoño verkünden die Einigung im kritischen vierten Punkt, der juristischen Aufarbeitung des Bürgerkriegs.
22. Juni 2016Die Unterhändler beider Seiten einigen sich auf eine beiderseitige Waffenruhe.
24. August 2016
Erfolgreicher Abschluss der Friedensgespräche.
29. August 2016
Der Waffenstillstand ist in Kraft.
26. August 2016
Präsident Juan Manuel Santos und FARC-Kommandant Rodrigo Londoño alias «Timochenko» unterzeichnen den Friedensvertrag. Die beiden unterschrieben das historische Abkommen mit einem aus einer Gewehrkugel gefertigten Kugelschreiber.
2. Oktober 2016
Die Volksabstimmung zum Abkommen scheitert mit 50.2 Prozent Nein, bei einer Stimmbeteiligung von 37,4 Prozent..

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