- Das Credit Suisse Jugendbarometer zeigt, dass die 16- bis 25-Jährigen in der Schweiz, den USA, Singapur und Brasilien weniger optimistisch in die Zukunft blicken.
- Gegenüber 2018, als noch über 60 Prozent der Schweizer Jugendlichen optimistisch waren, bezeichnet sich heute nur jeder zweite als «eher zuversichtlich». In den USA, Singapur und Brasilien sind es noch weniger.
- Die grösste Sorge der 16- bis 25-Jährigen in der Schweiz ist die Altersvorsorge. Auch die Corona-Pandemie und der Umwelt- und Klimaschutz bereiten ihnen Sorgen.
Die befragten Jugendlichen wünschen sich zwar Veränderungen, sind aber von einer Total-Opposition weit entfernt.
Gerade in der Coronakrise zeigen sie sich über Generationen hinweg konstruktiv und solidarisch. Und namentlich in der Schweiz stellen sich die meisten Jungen hinter die getroffenen Corona-Massnahmen.
Die Resultate zeigen, dass die Jugendlichen einen pragmatischen Blick auf die Bewältigung der Coronakrise haben und fundamentale Systemkritik wenig verbreitet ist.
Starke Führungsfiguren gefragt
Der Mangel an Masken und Medikamenten in der Frühphase der Pandemie hat nach Ansicht der Jugendlichen aber auch globale Abhängigkeiten sichtbar gemacht. In allen vier Ländern erhoffen sich die 16- bis 25-Jährigen künftig entsprechend eine bessere nationale Eigenversorgung.
Junge aus der Schweiz, den USA, Brasilien und Singapur wünschen sich Führungsfiguren, die beschlossene Massnahmen notfalls auch gegen Widerstand durchsetzen können.
Sorge um Rente – herrscht vor allem in der Schweiz
Das Thema, das die Schweizer Jugendlichen am meisten beschäftigt, ist die Altersvorsorge; die aktuelle Gesundheitskrise hat den Reformdruck ebenda aus Sicht der Jugendlichen noch verstärkt. Jeder zweite Befragte nennt dieses Problem.
In allen vier befragten Ländern ist nur eine Minderheit der Jungen äusserst zuversichtlich, dass sie in ihren Rentenjahren komfortabel leben werden können. Die Jugendlichen in der Schweiz – wo das Sozialsystem vergleichsweise gut ausgebaut ist –, sind bezüglich der Sicherheit im Alter am unsichersten.
Laut Studienautoren dürfte das unter anderem daran liegen, dass das Thema durch wiederholt gescheiterte Reformversuche in hohem Masse politisch aufgeladen ist. Ferner sei der «Problemdruck in anderen, insbesondere ökonomischen Fragen verhältnismässig gering.»
Ambivalent gegenüber Social Media
Treibt die jungen Amerikaner – nebst Corona – Kriminalität und die Fremdenfeindlichkeit um, sorgen sich junge Brasilianer und Singapurer – jenseits der Pandemie – um Wirtschaft und Konjunktur.
In allen vier untersuchten Ländern zählen die Jugendlichen ausserdem Fake News zu den fünf grössten Problemen ihres Landes. Das ist insofern bemerkenswert, als die Jugendlichen den sozialen Medien gleichzeitig einen immer grösseren Stellenwert einräumen. Heisst: Die Millenials sind sich der Gefahren des digitalen Austausches durchaus bewusst.
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Millenials: besorgter, aber engagierter
Die Zuversicht der Generation Y haben die heutigen 16-25-Jährigen verloren. Nur mehr die Hälfte der Schweizer Jugendlichen bezeichnet sich als «eher zuversichtlich» in Bezug auf die eigene Zukunft – 2018 waren es noch über 60 Prozent. In den USA, Singapur und Brasilien sind die Optimisten unter den Jungen noch kleiner an der Zahl.
Allerdings nehmen die Millenials das Heft in die Hand. Der Anteil Junger, der politisches Engagement als wichtig erachtet, nimmt seit zwei Jahren klar zu. Konkret wollen sich die Jungen für Umwelt und Klimaschutz und die Gleichstellung der Geschlechter zunehmend auch aktiv einsetzen.