Tausende Schaulustige haben am Morgen an dem weltbekannten Klosterfelsen Mont-Saint-Michel in der Normandie ein Naturspektakel der besonderen Art erlebt. Gegen 7.45 Uhr erreichte eine erwartete «Jahrhundert-Tide» ihren ersten Höhepunkt.
Das Schauspiel des bemerkenswerten Tidenhubs wird sich am Abend wiederholen.
Eine Springflut wird auch an Küstenorten in Grossbritannien, Kanada und Australien erwartet. Gesprochen wird zwar von einer Jahrhundertflut – tatsächlich kommt ein vergleichbares Naturereignis aber alle 18 Jahre vor.
Spezielle Küstenform macht Spektakel sichtbar
Ursache des Spektakels ist die besondere Sonne-Mond-Konstellation, die auch zur Sonnenfinsternis führte. Dadurch, dass Sonne und Mond in einer Linie mit der Erde stehen, verstärkt sich der Effekt der Anziehung. Der Unterschied zwischen Flut und Ebbe beträgt rund 14 Meter.
Das Ereignis ist am Mont-Saint-Michel bestens zu beobachten, weil dort die Halbinsel Cotentin am höchsten Punkt der Normandie und die bretonische Küste eine Art Trichter für das Meerwasser bilden. Schon zu normalen Zeiten ist der Tidenhub hier deutlich höher als anderswo.
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Bild 1 von 6. Kurz vor 8 Uhr am Morgen war Mont-Saint-Michel vollständig von Wasser umgeben. Die «Jahrhundert-Tide» machte es möglich. Fussgänger mussten wenige hundert Meter vor dem Felsen bleiben, wollten sie nicht nasse Füsse riskieren. Nur wer ... Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 6. ... mit dem Kajak oder einem Boot unterwegs war, gelangte noch auf das Eiland. Bildquelle: twitter/guidebaie .
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Bild 3 von 6. Noch am gestrigen Abend war Mont-Saint-Michel für Fussgänger erreichbar. Viele nutzten die Gunst der Stunde und erlebten das beginnende Spektakel live mit. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 6. Im Normalfall gelangt man über eine Brücke auf die Felseninsel. Diese steht zuweilen zwar auch unter Wasser, allerdings nur selten in dem Ausmass wie heute. Bis 2014 führte noch ein Damm zum Eiland. Damit aber die Gezeiten die Ablagerungen aus der Bucht abtransportieren können, wurde dieser zurückgebaut. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 6. Mont-Saint-Michel ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert, sagt der Touristenführer – und er hat Recht! Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 6. Wenn zwei Heiligtümer aufeinander treffen: Die Tour de France war letztmals 2013 mit einem Einzelzeitfahren vor dem Mont-Saint-Michel zu Gast. Bildquelle: Keystone.