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Hat der Menschheit viel Wissen verschafft: «Voyager».
Aus SRF 4 News aktuell vom 12.12.2018.
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Ein Gruss der Menschheit «Voyager 2» erreicht interstellaren Raum

«Voyager» steht für einen der grössten Erfolge in der Geschichte der Raumfahrt. Im Spätsommer 1977 starteten in Florida kurz nacheinander die Raumsonden «Voyager 1» und «Voyager 2» ins All.

«Voyager 2» machte die grosse Tour in unserem Sonnensystem: vorbei an den Planeten Jupiter, Saturn, Uranus. Und jetzt, sechs Jahre nach ihrer Schwester-Sonde «Voyager 1», hat «Voyager 2» den interstellaren Raum erreicht (siehe auch Grafik unten). Wissenschaftsredaktorin Anita Vonmont erläutert, was das bedeutet.

Anita Vonmont

Wissenschaftsredaktorin SRF

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Anita Vonmont ist Wissenschaftsredaktorin bei Radio SRF.

SRF News: Laut der Nasa hat «Voyager 2» die sogenannte Heliosphäre verlassen. Was heisst das genau?

Anita Vonmont: Die Heliosphäre umfasst den Hauptteil unseres Sonnensystems, dort weht der sogenannte Sonnenwind. Das sind elektrische Teilchenströme, welche die Sonne permanent in alle Richtungen ausstösst. Sie sind bis weit über den äussersten Planeten Neptun und den Zwergplaneten Pluto hinaus messbar. Etwa 18 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt hört die Heliosphäre auf. Dort ist jetzt «Voyager 2».

Die Sonde fliegt nun also in den interstellaren Raum. Wie muss man sich den vorstellen?

Das ist der Raum zwischen den Sternen. Das interstellare Medium besteht vor allem aus verdünntem Gas und Staub. In diesem Bereich fern unserer Sonne gibt es keinen Sonnenwind mehr, sondern bloss einen interstellaren Teilchenwind. Die Heliosphäre geht recht rasch in den interstellaren Raum über, das weiss man jetzt dank «Voyager 2» – die Sonde hat das klar aufgezeigt.

Neptun-Sichel.
Legende: Neptun aufgenommen von «Voyager 2», drei Tage nach dem Vorbeiflug im Jahr 1989. Nasa

«Voyager 2» ist seit 41 Jahren unterwegs – wie kann sie nach so langer Zeit immer noch Messungen durchführen und die Daten zur Erde senden?

Sie bezieht ihre Energie aus Plutonium-Generatoren. Das ist zwar keine umweltfreundliche Technik, aber langlebig. Faszinierend ist, wenn man sich vor Augen führt, dass die Technik aus dem Jahr 1977 stammt und ein heutiges Smartphone einen Speicher hat, der 200'000 mal grösser ist als jener an Bord von «Voyager2».

Die Geräte der Sonde registrieren verschiedene Daten in ihrer Umgebung, auch können die Missionsverantwortlichen bei der Nasa immer noch mit ihr kommunizieren. Inzwischen dauert es allerdings sechzehneinhalb Stunden, bis die gesendeten Daten auf der Erde ankommen. Mit im Gepäck hat die Sonde übrigens auch die «Voyager Golden Record», eine Datenplatte mit Bild- und Ton-Informationen über die Menschheit.

Saturn mit seinen Ringen.
Legende: Saturn aufgenommen im Jahr 1982. Nasa

Wie lange hält «Voyager 2» auf ihrer Reise noch durch?

Die Energievorräte reichen für noch rund zehn Jahre. Doch die «Voyager»-Sonden werden weiterfliegen, auch wenn sie nicht mehr mit der Erde kommunizieren werden. In rund 300 Jahren werden sie die sogenannte Oortsche Wolke erreichen, die den Rand des Sonnensystems markiert. In diesem Bereich hört auch die Wirkung der Sonnen-Schwerkraft auf.

Danach wird es tausende Jahre dauern, um die Oortsche Wolke zu durchfliegen, deren äusserer Rand in einer Entfernung von rund 1,6 Lichtjahren von unserer Sonne entfernt liegen soll. Zum Vergleich: der nächstgelegene Stern, Alpha Centauri, ist 4,2 Lichtjahre entfernt.

Das Sturm-Auge auf dem Jupiter.
Legende: Das Sturmauge auf dem Jupiter, aufgenommen von «Voyager 1» im Jahr 1979. Nasa

Was hat die Mission in den 41 Jahren, die sie nun schon dauert, gebracht?

Am eindrücklichsten sind sicher die Bilder, welche die beiden Sonden von den Planeten im äusseren Sonnensystem zur Erde gesandt haben. Denken wir an Jupiter mit seinem Sturmauge, an Neptun mit seiner Wolkendecke oder an die Ringe des Saturns. Viel Wissen, das uns heute als selbstverständlich erscheint, verdanken wir «Voyager 1» und «Voyager 2».

Das Gespräch führte Oliver Meier.

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