An den Häusern von Lochwiller im Elsass nagt der Zahn der Zeit besonders stark: Seit in einem Garten Bohrungen für eine Erdwärmeheizung vorgenommen wurden, bewegt sich die Erde. Dies führt zu Rissen in den Hauswänden, verschobenen Mauern, zerstörten Strassen.
Aufquellender Gips
Bei der 100 Meter tiefen Bohrung ist eine undurchlässige Tonschicht durchstossen worden. Das darunterliegende Grundwasser schoss mit grossen Druck nach oben. Durch eine chemische Reaktion ist Gips entstanden, der durch das Wasser anschwillt und den Boden nach oben drückt. Das die Erklärung einer Expertengruppe, die das Phänomen untersucht hat.
Die 450 Einwohner fürchten, dass ihr Dorf eines Tages nicht mehr bewohnbar sein wird. «Seit zwei Jahren geht alles kaputt», ärgert sich Rodolphe Matjeka und zeigt auf die Risse an seinem Haus, einem Bauernhof aus dem 18. Jahrhundert. Die Reparaturen hätten ihn schon «mehrere zehntausend Euro» gekostet.