Die heutige Lebensweise – neu ist besser – begann in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg. Damals veränderte sich die Produktionsweise. Die Verwendung von Kunststoff in der Herstellung wurde gebräuchlicher und Einwegprodukte populärer. Damit veränderten sich die Konsumgewohnheiten, schreibt die SKS in ihrem Ratgeber «Nachhaltig konsumieren».
Die Produkte landen rasch im Müll – das hat zum Begriff der Wegwerfgesellschaft geführt. Die Abfallmenge hat in der Schweiz seit 1990 um 30 Prozent zugenommen. 2011 lag sie bei 689 Kilogramm pro Kopf. Dies obwohl die Schweizer laut einer Studie der Organisation für Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) die Umweltbelange als nahezu ebenso wichtig einstufen, wie die Belange der Wirtschaft. Im Fokus steht hierbei vor allem die Zerstörung der natürlichen Ressourcen.
Hilfe ist gratis – Ersatzteile kosten
Wie eine Person über eine Sache denkt und wie sie letztlich handelt – das sind wohl aber immer zwei Paar Schuhe. Statt in den Müll werfen, sollen die Schweizer ihre Gegenstände, die oft nur minimal kaputt sind, selber reparieren. Das sollen sie im ersten «Repair Café» tun, das an diesem Wochenende in Bern eröffnet wird.
Egal ob Kamera, Smartphone oder der Lieblingspullover; die Besucher können ihre defekten Gegenstände vor Ort flicken. Die Besucher werden von erfahrenen Profis angeleitet und profitieren von kostenlosem Fachwissen und passendem Werkzeug. Vor Ort sind ehrenamtliche Schneider, Elektroniker, Elektriker, Informatiker, Schreiner, Buchbinder und Ingenieure.
Gängige Ersatzteile können zu Selbstkostenpreisen vor Ort gekauft werden. Ziel des «Repair Cafés» ist es, die Kultur des Reparierens wieder aufleben zu lassen und aufzuzeigen, dass viele Produkte repariert werden können und nicht im Müll enden müssen. Dies schreibt die SKS in einer Mitteilung.
«‹Repair Cafés› bieten die Möglichkeit, konkret etwas gegen den Ressourcenverschleiss und die wachsenden Abfallberge zu unternehmen», so die SKS.