Am tiefsten Punkt der Erde geht es weitaus lebendiger zu als bisher gedacht. Die mikrobielle Aktivität im Marianengraben (Westpazifik) sei in einer Rekordtiefe von knapp 11‘000 Metern deutlich höher als vermutet, schreibt ein Forscherteam in der Fachzeitschrift «Nature Geoscience».
In ihrer Studie berichten die Wissenschaftler von ihren Messungen im Challengertief, dem vermutlich tiefsten Punkt des Marianengrabens. Dazu liessen sie einen Tauchroboter in knapp 11‘000 Meter Tiefe hinab.
Genügend Nahrung vorhanden
«Hätten wir Proben vom Meeresgrund genommen, um sie im Labor zu untersuchen, wären viele der Mikroorganismen wegen des veränderten Drucks und der veränderten Temperatur gestorben», erläutern die Forscher. Die Organismen seien perfekt an das Leben unter extremen Bedingungen angepasst.
Die Forscher stellten in den Proben auch eine höhere Anzahl an Bakterien fest. Offenbar steht im Graben viel organisches Material aus absinkenden Kadavern oder Algenresten als Nahrung für die Mikroben zur Verfügung. Auch das hat die Forscher gewundert. Denn normalerweise nehme die Menge von organischem Material im Meer mit zunehmender Wassertiefe ab.