«Mir ist wichtig, dass ich immer übers Festnetz erreichbar bin», sagt ein «Espresso»-Hörer aus der Ostschweiz. Weil sein Festnetz wie bei allen übers Internet läuft, hat er als Absicherung einen Router mit einer Prepaid-SIM-Karte von Coop Mobile ausgestattet. «Wenn das Internet nicht funktioniert, bin ich so immer noch telefonisch erreichbar.» Für Coop Mobile hat er sich entschieden, weil die Werbung verspricht, dass die Datenpakete nicht verfallen.
Datenpakete verfallen doch
Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Im Kleingedruckten von Coop Mobile gibt es sehr wohl ein Verfallsdatum: «Nach 12-monatiger Nichtbenutzung des Prepaid-Dienstes wird die SIM-Karte ungültig, das Kartenguthaben verfällt und die Rufnummer fällt entschädigungslos an Swisscom zurück.» Das sei eine Vorschrift des Bundes, sagt Coop-Mediensprecher Andrea Luca Ruberti: «Wie alle Mobilfunkanbieter ist Coop Mobile durch die Verordnung über die Adressierungselemente des Fernmeldeverkehrs verpflichtet, nicht genutzte Prepaid-Nummern weiterzugeben.»
Wie alle Mobilfunkanbieter ist Coop Mobile durch die Verordnung über die Adressierungselemente des Fernmeldeverkehrs verpflichtet, nicht genutzte Prepaid-Nummern weiterzugeben.
Handynummern sind knapp und begehrt
Tatsächlich steht in der entsprechenden Verordnung, dass Nummern, die zwei Jahre nicht genutzt werden, gesperrt werden müssen. Nach einem weiteren Jahr dürfen sie wieder an Kundinnen und Kunden vergeben werden. Der Hintergrund ist klar: Handynummern sind knapp und sehr begehrt. Der Bund möchte nicht, dass SIM-Karten ungenutzt in Schubladen verstauben.
Wie Coop-Mediensprecher Ruberti sagt, würden die Prepaid-Kunden jeweils vor der Sperrung per SMS gewarnt: «Zum Schutz der Kundinnen und Kunden haben wir zudem eine Reserve-Zeit von zusätzlich sechs Monaten eingerichtet. Danach wird die SIM-Karte ungültig und das Kartenguthaben verfällt.» Und der Coop-Mediensprecher betont, dass die Datenpakete tatsächlich nicht verfallen würden, sofern man die SIM-Karte wie vorgesehen zum Telefonieren nutze.