Mit dem Nobelpreis für Medizin werden dieses Jahr drei Forscher ausgezeichnet, deren Arbeit wichtige Erkenntnisse im Kampf gegen Parasiten geliefert hat. Das teilte das Karolinska-Institut in Stockholm mit.
Von Parasiten verursachte Krankheiten träfen vor allem die ärmsten Menschen der Welt, hiess es in der Mitteilung des Karolinska-Instituts. «Die diesjährigen Nobelpreisträger haben Therapien entwickelt, die die Behandlung einiger der verheerendsten Parasiten-Krankheiten revolutioniert haben.» Hunderte Millionen Menschen seien von den nun besser zu bekämpfenden Krankheiten betroffen.
Eine Chinesin, ein Ire und ein Japaner
Die eine Hälfte des mit umgerechnet gut 930'000 Franken dotierten Preises erhält die Chinesin Youyou Tu, die das Malariamittel Artemisinin entdeckte. Dieses hat die Sterblichkeit von Malariapatienten signifikant gesenkt. Youyou Tu ist die 12. Frau, die den Nobelpreis für Medizin erhält.
Die andere Hälfte des Preises geht an den gebürtigen Iren William C. Campbell und den Japaner Satoshi Omura. Der von ihnen entwickelte Wirkstoff habe das Vorkommen der Flussblindheit und der Elefantiasis radikal gesenkt und auch Wirkung gegen andere parasitäre Krankheiten gezeigt, heisst es zur Begründung.
Im vergangenen Jahr hatten das norwegische Ehepaar May-Britt und Edvard Moser sowie John O'Keefe (USA/Grossbritannien) die Auszeichnung für die Entdeckung eines Navis im Hirn erhalten: Sie fanden grundlegende Strukturen unseres Orientierungssinns.
Bekanntgabe des Friedens-Preisträgers am Freitag
Mit den Bekanntgaben der Preisträger dieses Jahres geht es bereits am Dienstag und am Mittwoch weiter. Dann werden die Träger des Physik- und des Chemie-Nobelpreises benannt. Der Träger des diesjährigen Friedens-Nobelpreises wird am Freitag bekannt. Die feierliche Überreichung der Nobel-Preise in Stockholm findet traditionsgemäss am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel. Einzig der Friedens-Nobelpreis wird selbentags in Oslo verliehen.