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Panorama «Mission completed»: Sonde Rosetta auf Tschuri abgestürzt

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) meldet das erfolgreiche Ende der Rosetta-Mission. Die Raumsonde wurde wie geplant auf den Kometen Tschuri gesteuert – und zerstört.

Rosettas letzte Mission

Schmutziger Schneeball Tschuri

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Kometen sind mehrere Milliarden Jahre alt. Sie bestehen aus einer Mischung von Eis, Staub und Gestein. Sie werden daher auch als schmutzige Schneebälle bezeichnet. Der Komet Tschuri (67P/Tschurjumow-Gerassimenko) wurde 1969 entdeckt. Er braucht fast sieben Jahre, um einmal die Sonne zu umrunden.

Mehr als zwei Jahre umkreiste die ESA-Sonde Rosetta den Kometen Tschuri. Nun hat sie die ESA wie geplant auf dem Kometen zerstört.

Zum krönenden Abschluss ist die Raumsonde dem Kometen so nah gekommen wie nie zuvor – und wohl auf ihm zerschellt. Im ESA-Kontrollzentrum in Darmstadt sind wie erwartet um 13.20 Uhr die letzten Signale eingetroffen.

Lange Reise

Rosetta war insgesamt 12 Jahre im All unterwegs. Auf ihrer Mission durchs Weltall legte sie mehr als 6 Milliarden Kilometer zurück.

Wissenschafter in Darmstadt klatschten und umarmten sich, als auf Bildschirmen zu sehen war, wie Rosetta – nach der Landung auf dem Kometen – kein Signal mehr von sich gab.

Ein Modell eines Künstlers, dass die Sonde kurz vor dem Aufsetzen auf dem Kometen darstellt.
Legende: So hat sich ein Künstler das Missionsende vorgestellt: Ein Modell, dass Rosetta kurz vor der finalen Landung darstellt. Reuters

Auf dem Kometen, dessen Form an eine Ente erinnert, war bereits vor fast zwei Jahren eine noch nie dagewesene Landung gelungen. Auf Tschuri ging das Mini-Labor Philae nieder. Die Raumsonde Rosetta hatte den Lander an Bord gehabt und auf dem Weg durchs All zu dem Kometen gebracht.

Rosetta hatte mehrere Instrumente an Bord, mit denen der Komet erforscht worden war. In Schweifsternen stecken die wahrscheinlich ältesten weitgehend unveränderten Reste aus der Zeit vor 4,6 Milliarden Jahre, in der sich das Sonnensystem bildete.

«Danke, Rosetta» twitterte ESA-Generaldirektor Jan Woerner, nachdem der geplante Absturz bestätigt worden war.

Beteiligung der Universität Bern

Die Universität Bern hatte das Messgerät Rosina an die Mission beigesteuert. Rosina-Projektleiterin und Astrophysikerin Kathrin Altwegg verfolgte die letzte Stunde Rosettas im ESA-Kontrollzentrum in Darmstadt und war zuvor per Skype-Schaltung mit den Forscherkollegen in Bern verbunden.

Der Aufprall sei ein «melancholischer Moment», doch gleichzeitig auch ein «grandioses Ende», sagte Altwegg zum im Hörsaal versammelten Publikum.

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