Mehr als zwei Jahre umkreiste die ESA-Sonde Rosetta den Kometen Tschuri. Nun hat sie die ESA wie geplant auf dem Kometen zerstört.
Zum krönenden Abschluss ist die Raumsonde dem Kometen so nah gekommen wie nie zuvor – und wohl auf ihm zerschellt. Im ESA-Kontrollzentrum in Darmstadt sind wie erwartet um 13.20 Uhr die letzten Signale eingetroffen.
Lange Reise
Rosetta war insgesamt 12 Jahre im All unterwegs. Auf ihrer Mission durchs Weltall legte sie mehr als 6 Milliarden Kilometer zurück.
Wissenschafter in Darmstadt klatschten und umarmten sich, als auf Bildschirmen zu sehen war, wie Rosetta – nach der Landung auf dem Kometen – kein Signal mehr von sich gab.
Auf dem Kometen, dessen Form an eine Ente erinnert, war bereits vor fast zwei Jahren eine noch nie dagewesene Landung gelungen. Auf Tschuri ging das Mini-Labor Philae nieder. Die Raumsonde Rosetta hatte den Lander an Bord gehabt und auf dem Weg durchs All zu dem Kometen gebracht.
Rosetta hatte mehrere Instrumente an Bord, mit denen der Komet erforscht worden war. In Schweifsternen stecken die wahrscheinlich ältesten weitgehend unveränderten Reste aus der Zeit vor 4,6 Milliarden Jahre, in der sich das Sonnensystem bildete.
«Danke, Rosetta» twitterte ESA-Generaldirektor Jan Woerner, nachdem der geplante Absturz bestätigt worden war.
Beteiligung der Universität Bern
Die Universität Bern hatte das Messgerät Rosina an die Mission beigesteuert. Rosina-Projektleiterin und Astrophysikerin Kathrin Altwegg verfolgte die letzte Stunde Rosettas im ESA-Kontrollzentrum in Darmstadt und war zuvor per Skype-Schaltung mit den Forscherkollegen in Bern verbunden.
Der Aufprall sei ein «melancholischer Moment», doch gleichzeitig auch ein «grandioses Ende», sagte Altwegg zum im Hörsaal versammelten Publikum.