Zum Inhalt springen

Panorama «Neuland»: Ein Schweizer Film soll Amerikaner inspirieren

Der Schweizer Dokumentarfilm «Neuland» über die Geschichte junger Migranten in einer Integrationsklasse in Basel wird morgen Montag in den USA landesweit im Fernsehen gezeigt. Die Zuschauer sollen mit der Ausstrahlung «in ihrem eigenen Umgang mit Einwanderern und Flüchtlingen» inspiriert werden.

Landesweit wird der Dokumentarfilm «Neuland» der Schweizer Regisseurin Anna Thommen in den USA morgen Montag im Fernsehen ausgestrahlt.

«Neuland» erzählt die Geschichte junger Migranten in einer Integrationsklasse in Basel. In dieser Klasse lernen sie während zwei Jahren ein für sie unbekanntes Land und eine fremde Sprache kennen und suchen ihren Platz in der neuen Gesellschaft.

«Wirkungsstark und voller Menschlichkeit»

Der Film, der vor zwei Jahren in der Schweiz Premiere feierte, wird in den USA vom Fernsehsender PBS im Dokumentarfilm-Gefäss «Point of View» (Standpunkt) gezeigt.

Mehr zum Thema

Der 93-minütige Streifen passe hervorragend ins Programm von POV sagte Chefproduzent Chris White. «Der Film ist sehr wirkungsstark, dennoch intim und voller Menschlichkeit», erklärt White. Von der ersten Szene an habe ihn der Film stark berührt.

Gegen Vorurteile

«Ich hoffe, dass sich die Zuschauer in den USA von den Themen und Menschen, die Anna Thommen so kunstvoll porträtiert, inspirieren lassen in ihrem eigenen Umgang mit Einwanderern und Flüchtlingen hier in Amerika», fügt White hinzu. Ziel sei es, dass die Ausstrahlung von «Neuland» Amerikanern helfe, ihre vorgefassten und in der Regel falschen Vorstellungen über fremde Einwanderer fallen zu lassen.

Sobald man in die Gesichter dieser Kinder schaut, versteht man, was sie durchmachen
Autor: Chris White Chefproduzent von PBS

«Der Film erinnert daran, dass hinter dem Gesicht jedes Einwanderers eine komplizierte Geschichte steckt», erklärte der Fernsehproduzent. «Sobald man in die Gesichter dieser Kinder schaut, versteht man, was sie durchmachen.»

Anna Thommen
Legende: In Zürich wurde Regisseurin Anna Thommen beim Filmfest ausgeichnet. Jetzt läuft ihr Werk auch im US-Fernsehen. Keystone

Thommens Film sei dabei aber keine Lektion, in der mit erhobenem Zeigefinger gemahnt werde, sondern ein atemberaubend schönes Werk. Die pragmatische, einfühlsame Art und Weise in der Lehrer Christian Zingg die ausländischen Studenten unterrichte, zeige wie ein einziger Mensch die Welt manchmal zum Besseren verändern könne.

Preisgekrönter TV-Sender

«Neuland» wird um 22 Uhr (4 Uhr MESZ) auf PBS erstmals in den USA ausgestrahlt. Die Sendereihe «POV» gibt es bereits seit 28 Jahren und ist das älteste Dokumentarfilm-Programm der USA. Die Reihe wurde bereits mit etlichen Preisen ausgezeichnet, so auch mit über 30 Emmy-Fernsehauszeichnungen.

Die Regisseurin Anna Thommen wurde 1980 in Arlesheim (BL) geboren und arbeitete früher selber als Lehrerin. «Neuland» ist ihr erster abendfüllender Film.

Meistgelesene Artikel