Einzelne senkrecht abgetragene Hügel ragen wie kleine Podeste aus der trockenen Landschaft im Norden Beliz‘. Die einstige Maya-Stätte ist kaum mehr erkennbar. «Ich bin entsetzt. Nur noch ein kleiner Teil der Noh-Mul-Pyramiden ist übrig», sagte Allan Moore vom Institut für Archäologie dem Sender Channel 7. «Die Zerstörung ist unglaublich.»
Mit schwerem Gerät schlugen Bauarbeiter Steine aus der Tempel-Anlage. Mit den Steinen hat die Firma eine Strasse in der nahe gelegen Ortschaft Douglas verfüllt.
Institut zeigt Baufirma an
Die Bagger hätten so tief in das Kulturgut hineingegraben, dass die Reste beim nächsten Regen einstürzen könnten, befürchten die Wissenschaftler. Es handle sich bei der religiösen Stätte um einen mittlerweile bewachsenen Hügel. Dennoch habe den Arbeitern klar sein müssen, dass es sich um ein historisches Bauwerk handle, so Moore.
In Belize ist die Zerstörung präkolumbischer Artefakte grundsätzlich verboten. Der Direktor des archäologischen Instituts leitet rechtliche Schritte gegen das Bauunternehmen und den Grundstücksbesitzer ein.
Die Baufirma soll einem Politiker aus der Region gehören. Er habe nichts von den Arbeiten gewusst, beteuerte der Mann im Fernsehen.