Erstmals gibt es eine neue Landeskarte, die jährlich vollautomatisch für die gesamte Schweiz erstellt wird. Swisstopo, das Bundesamt für Landestopografie, benutzt dafür die aktuellsten verfügbaren Daten aus dem topografischen Landschaftsmodell. Die Karte in hoher kartografischer Qualität zeigt im Massstab 1:10'000 mehr Details als jede Landeskarte zuvor.
«Wir erfassen die Daten in einer höheren Genauigkeit, als wir sie bislang in den Karten publiziert haben. Erstmals können wir jetzt mit der Karte 1:10‘000 diese Genauigkeit weitergeben: automatisch und über die gesamte Fläche der Schweiz», erklärt Olaf Forte, Chef Kartografie bei Swisstopo.
Vorbei sind also die Zeiten, als bei der Landestopografie in minutiöser Handarbeit Druckvorlagen für die Karten gezeichnet wurden, und die Kunstfertigkeit des Kartografen gefragt war.
Wissen der Kartografen bleibt trotzdem wertvoll
Heute ist es der Computer, der aus den topografischen Daten eine Karte erstellt und aktualisiert. Doch noch immer steckt besonderes Knowhow dahinter.
Für das Entstehen einer guten Karte ist das Wissen der Kartographen entscheidend, wie Forte betont. «Dieses Wissen ist unabhängig von der Technologie. Wenn man automatisiert, dann braucht es auch Kartographen, die diese technischen Prozesse bauen.»
Die Details der neuen Karte sind nicht exklusiv, sondern für alle digital zugänglich. Das Interesse dafür sein unvermindert gross, stellt Forte fest. «Wegen der Digitalisierung ist das Interesse noch grösser als vorher. Es ist heute möglich, Geodaten oder Karten überall verfügbar zu machen. Sei es auf Smartphones oder auf einem Geoportal.» Gäbe es nur noch Landeskarten auf Papier, gäbe es die Swisstopo in ein paar Jahren wohl nicht mehr, glaubt Forte.
Natürlich druckt Swisstopo noch immer auch Landeskarten auf Papier. Eine halbe Million solcher Karten werden noch jedes Jahr verkauft. Doch fünfmal mehr Kartenausschnitte drucken sich die Leute zu Hause am Computer aus.