Es war einmal: historische Badeanstalten
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Bild 1 von 11. Männerbadi Schanzengraben, Zürich. Das Männerbad Schanzengraben ist das älteste noch genutzte Naturbad der Schweiz. 1864 öffnete es seine Pforten. Bildquelle: Wikimedia Commons.
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Bild 2 von 11. Lorrainebad, Bern. Ebenfalls geschichtsträchtig: 1892 eröffnete das Lorrainebad – ein Freibad mit Becken, aber mit natürlicher Wasserspeisung. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 11. Seebadeanstalt Luzern. So sieht das Seebad Luzern heute aus. 1885 fertiggestellt, gab es dazumal einen streng nach Männlein und Weiblein getrennten Bereich, auch die Bassins waren getrennt. Männer durften sich auf den See hinaus wagen, Frauen dagegen mussten im umgrenzten Bereich bleiben. Bildquelle: Wikimedia.
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Bild 4 von 11. Freibad Geiselweid, Winterthur. Das Freibad Geiselweid wurde 1911 eröffnet und zwischen 2007 und 2009 rundum erneuert. So sah die Anlage in den 1950er-Jahren aus. Bildquelle: Anidaat, Wikimedia Commons.
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Bild 5 von 11. Badi Letzigraben, Zürich. Der Charme vieler Badis geht auf deren Architekten zurück. Die Badi Letzigraben wurde beispielsweise von Max Frisch erbaut. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 11. Bad- und Waschanstalt, Winterthur. Auch überdachte Badeeinrichtungen gewannen zunehmend an Beliebtheit: 1864 wird in Winterthur das erste Hallenschwimmbad, die Bad- und Waschanstalt, mit einem 8x12-Meter grossen Becken errichtet. Bildquelle: Joachim Kohler.
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Bild 7 von 11. Volksbad St. Gallen. 1906 erbaut, war das Volksbad St. Gallen das zweite geschlossene Bad der Schweiz. Es diente einerseits als öffentliche Waschgelegenheit, aber auch schwimmen war möglich. Nach wie vor ist es geöffnet - und damit das älteste Hallenbad des Landes. Bildquelle: Wikimedia Commons.
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Bild 8 von 11. Bath, England. Auch andere Länder blicken auf eine lange Bäderkultur zurück. In England beispielsweise reicht sie bis ins römische Reich zurück - wie hier in Bath an einer heissen Therme. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 11. Brighton, England. In Brighton ist das älteste Seebad Englands. Schon 1780 entwickelte es sich zum Kurort, nachdem ein britischer Arzt die gesundheitsfördernden Eigenschaften des Meerwassers herausstellte. Fortan entwickelte sich in England eine grosse Bäderkultur. Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 11. Heiligendamm, Deutschland. Das erste deutsche Seebad entstand im September 1793 an der Ostsee in Heiligendamm. Bildquelle: Wikimedia Commons.
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Bild 11 von 11. Mohenjo-daro. Das älteste bekannte Becken liegt im heutigen Pakistan und ist zwischen 4000 und 5000 Jahren alt. Entdeckt wurde es 1925. Wahrscheinlich diente es der Körperreinigung, vielleicht auch religiösen Riten. Mit einem speziellen unterirdischen Ablaufsystem konnte es entleert werden. Bildquelle: Saqib Qayyum via Wikimedia Commons.
Sich draussen in der Sonne räkeln, dann springen Männlein wie Weiblein leichtbekleidet ins kühle Nass: Das war lange Zeit unvorstellbar.
Bevor die Freibäder lockten, gab es die Schwimmbäder – die im eigentlichen Sinn eher Waschhäuser waren: ein Ort der Körperhygiene, aber auch ein sozialer Treffpunkt, oder aber ein Ort für rituelle Zeremonien. Im heutigen Pakistan wurde ein Bad ausgegraben, das vor 4000 bis 5000 Jahren errichtet wurde. Auch die Römer waren begeisterte Erbauer von Waschhäuser. Funde gehen bis auf die Zeit um 2600 vor Christus zurück. Damit nicht genug: Schon im alten Rom, aber auch in Griechenland gehörte Schwimmen zur (Aus-)Bildung von Jungen dazu. Mit etwas Glück waren die Bassins nicht mehr automatisch eiskalt: Die ersten beheizten Becken stammen aus der Zeit um 100 v. Chr.
«Der Mensch ist doch kein Frosch!»
Dann wurde es für sehr lange Zeit ruhig um das öffentliche Badevergnügen, denn den Kirchenmännern passte das Planschen im Wasser nicht. Hätte Gott gewollt, dass der Mensch schwimme wie ein Frosch, dann hätte er ihn auch gebaut wie ein Frosch, lautete das Argument.
Erst 1896 hatte sich das Schwimmen dann auch ganz offiziell wieder rehabilitiert. Die Schwimmwettkämpfe der Olympischen Spiele 1896 brachten – zumindest für Männer – das Schwimmen wieder in Mode. Frauen sollten dagegen dringend davon absehen: Ihnen würden Nervenschäden drohen, wenn sie ins Wasser eintauchten. Das ist zum Glück längst überholt: Heute drohen schlimmstenfalls Ohrenschmerzen – und die treffen Männer wie Frauen.