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Lüften gegen Corona – Tieferes Infektionsrisiko dank CO2-Messung?
Aus Puls vom 17.08.2020.
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Schule und Pandemie So wichtig ist das Lüften im Klassenzimmer

Lüften kann vor Infektionen schützen. Wann es Zeit für Frischluft ist, geben CO2-Messgeräte an. Doch in der Schweiz ist man noch nicht so weit.

In fast allen Kantonen sind Schülerinnen und Schüler zurück im Klassenzimmer. Nun sitzen sie wieder während Stunden nebeneinander, trotz Corona-Pandemie. Bedenken, sich anzustecken, sind präsent.

«Gerade in geschlossenen Räumen ohne Luftzirkulation, besteht die Möglichkeit, dass sich jemand auch Minuten, nachdem eine andere Person den Platz verlassen hat, mit dieser Aerosolwolke mit Sars COV-2 infiziert», sagt Martin Stürmer, Virologe an der Universität Frankfurt.

Eine Animation der Technischen Universität Berlin zeigt: Hustet ein Schüler, verbreitet sich die Aerosolwolke im ganzen Raum und sorgt für eine potenzielle Ansteckung, wenn ein Raum nicht genügend gelüftet wird.

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So schnell steigt das Corona-Risiko in ungelüfteten Räumen
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Frische Luft gegen Ansteckungen

Deshalb ist Lüften sehr wichtig. Je mehr Frischluft, desto weniger ausgeatmete Luft mit möglichen Viren im Raum.

Wie sehr sich Covid-19 über Luftpartikel verbreitet, ist zwar noch nicht vollständig geklärt. Von anderen Krankheiten, wie etwa der Tuberkulose, weiss man: Lüften war in den Tuberkulose-Kliniken schon früh ein zentrales Element, um Übertragungen entgegenzuwirken.

Ausatmungsluft überwachen

Ein Anhaltspunkt, wie gut ein Schulzimmer gelüftet ist, kann ein CO2-Sensor geben. Er misst das ausgeatmete CO2 in der Luft.

In einer Studie aus Taiwan über Tuberkulose-Infektionen scheint das Lüften ab einer CO2-Konzentration von 1000 ppm die Infektionen um 97 Prozent reduziert zu haben. Auch bei einer Influenzastudie ist 1000 ppm ein wichtiger Wert: Wurde dieser überschritten, stiegen die Ansteckungen.

Keine Empfehlungen in der Schweiz

Ein oberer Grenzwert von 1000 ppm würde auch für Thomas Peter, Atmosphärenchemiker an der ETH Zürich, durchaus sinnvoll sein. Empfehlungen dazu gibt es in der Schweiz aber noch keine.

Dabei fordert der Dachverband der Lehrerinnen und Lehrer bereits seit 2017 solche Messgeräte für alle Schulen – nicht erst seit Corona. Denn ein gut durchlüfteter Raum macht nicht nur zum Schutz vor Viren Sinn, er fördert bekanntlich auch die Konzentrationsfähigkeit der Schüler.

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Franziska Peterhans setzt sich seit langem für CO2-Messungen in Klassenzimmern ein
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In Deutschland ist die Diskussion um CO2-Werte in Räumen schon etwas weiter: Das Bundesamt empfiehlt in Räumen mit hoher Personenbelegung einen Grenzwert von 1000 ppm und CO2-Ampeln als mögliche Massnahme gegen Corona-Infektionen.

Puls, 17.08.2020, 21:05 Uhr

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