Sechs der im Oberwalliser Saastal vermissten Schafe der seltenen Rasse «Saaser Mutten» sind wieder aufgetaucht. Wie das Oberwalliser Lokalradio rro am Wochenende von Schäfern erfahren hat, seien Walliser Schäfer von italienischen Wildhütern informiert worden, sich doch umgehend nach Domodossola (I) zu begeben. Dort konnten sie die paar wenigen Exemplare der seltenen Schafe zweifelsfrei identifizieren.
Geständige Täter – 97 Schafe weiter vermisst
Damit bestätigte sich der Verdacht auf Diebstahl, der unmittelbar nach dem Verschwinden der Schafe aufgekommen war. So berichteten zwei Zeugen – ein Jäger und ein Bahnangestellter – von einem Mann, der eine Schafherde vom Ofental beim Mattmark-Stausee über den Ofenpass nach Italien geführt haben soll. Mittlerweile ist klar, dass es sich dabei um den Sohn eines italienischen Schäfers handelte.
Sowohl der Vater als auch der Sohn sollen geständig sein. Als Grund für die Tat gaben sie an, sie hätten mit dem Verkauf der Schafe Schulden begleichen wollen. Zum Aufenthaltsort der restlichen 96 vermissten Schafe machten sie indes keine Angaben. Fest steht aber, dass die Schafe bereits weiterverkauft wurden.
Viele Schafe womöglich bereits geschlachtet
Philipp Ammann, der sich bei Pro Spezie Rara für den Erhalt der bedrohten Schafe einsetzt, zeigte sich erleichtert über die Nachricht. Zugleich sei er «erbost» über das Schweigen der Schafdiebe, und fügte an: «Ziemlich sicher ist ein guter Teil der Schafe bereits geschlachtet worden.» Er hoffe aber, dass andere der vermissten Schafe noch am Leben seien. Über verstärkte Schutzmassnahmen für die Schafe werde zu diskutieren sein, sagte Ammann.