Der Zughersteller Bombardier und die SBB haben in Villeneuve (VD) einen der neuen Doppelstockzüge vorgestellt. Erstmals gibt es jetzt auch einen Einblick in den Innenausbau der zukünftigen Fernverkehrszüge. Die Kapazität der 200 Meter langen Züge wird auf bis zu 700 Sitzplätze erhöht. Das sind rund 10 Prozent mehr als im heutigen IC 2000.
Die Sitzpolster in den neuen Wagen sind in der zweiten Klasse blau und in der ersten Klasse grau gehalten. Pro Fahrzeug gibt es mindestens ein behindertengerechtes WC, ausgestattet auch mit einem Wickeltisch.
Verspätet ab 2017 im Einsatz auf der West-Ost-Achse
Einzelne der neuen Bombardier-Züge sollen ab 2017 auf der Strecke Genf-St. Gallen fahrplanmässig zum Einsatz kommen. Dies ist aber rund drei Jahre später als geplant. Gemäss einer Vereinbarung vom November 2014 wird der Hersteller Bombardier die SBB für diese Verzögerung mit drei zusätzlichen Zügen entschädigen – kostenlos. Statt der bestellten 59 Zügen erhält die SBB somit 62 neue Kompositionen.
Bedingung für diese Vereinbarung war allerdings, dass die Testzüge bis Frühling 2015 die Qualitätskriterien der SBB erfüllen. Dazu gab die SBB nun grünes Licht. Die zwei Testzüge hätten die Anforderungen «termingerecht und vollumfänglich erfüllt», schreibt die SBB in einer Mitteilung.
In den nächsten Monaten werden mit sieben Vorserien-Züge weitere Prüfungen und erste Testfahrten auf dem SBB-Bahnnetz durchgeführt. Bis Ende 2019 sollen alle bestellten 59 Züge ausgeliefert sein, die drei zusätzlichen Züge bis im ersten Quartal 2020.
Die Bestellung der neuen Doppelstockzüge mit einem Investitionsvolumen von 1,9 Milliarden Franken war bei der Vergabe 2010 der grösste Auftrag in der Geschichte der SBB.