- Der Verkehrsstau vor dem Gotthard-Nordportal hat sich in der Nacht auf Samstag weitgehend aufgelöst. Das teilte der Verkehrsdienst Viasuisse der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage mit.
- Zurzeit muss nur noch mit 15 Minuten Stau gerechnet werden.
- Die Tage zuvor gab es neue Stau-Rekorde.
Am Karfreitagmittag war die Blechschlange vor dem Gotthard-Nordportal in Göschenen UR auf 22 Kilometer angewachsen. Der Zeitverlust hatte damit nach Angaben von Viasuisse zeitweise mehr als dreieinhalb Stunden betragen. Selbst in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag war die Staulänge nie unter acht Kilometer gesunken.
Auch auf der San-Bernardino-Route war Geduld gefragt: Am Vormittag brauchten Reisende auf der A13 für den Abschnitt zwischen Chur und Bonaduz rund eine Stunde länger als üblich, wie Barbara Roelli von Viasuisse sagte.
Das Verkehrsaufkommen fällt laut Roelli dieses Jahr auch im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie hoch aus. Zumindest in der Zeit zwischen 2013 und 2019 habe man am Karfreitag nie so lange Staus vor dem Gotthard verzeichnet wie jetzt. 2020 hatten die Behörden wegen der angespannten Corona-Situation im Tessin generell von Reisen in den Südkanton abgeraten, der Osterstau war vollends ausgeblieben. 2021 waren zwar Staus verzeichnet worden, jedoch in einem relativ geringen Ausmass.
Frappant: Schon am Mittwochnachmittag hatten sich die Autos auf zehn Kilometern gestaut. Diese Zahl stelle einen Rekord dar, schrieb Viasuisse. In den letzten sieben Jahren hätten die Staus vor dem Gotthardtunnel am Mittwoch vor Ostern nie mehr als sieben Kilometer betragen.
Im Tessin lockt während der Ostertage sommerliches Wetter. Am Samstag erwartet SRF Meteo stellenweise 26 Grad. Am Sonntag und Montag dürften die Temperaturen dann trotz Sonnenschein leicht sinken.
Grosser Andrang auch an den Flughäfen
Der Flughafen Zürich rechnet mit rund 70'000 Passagierinnen und Passagieren am Tag. Dies entspricht ungefähr 70 Prozent des Passagieraufkommens in der Zeit vor der Coronapandemie, wie Mediensprecherin Jasmin Bodmer sagte.
Zum Vergleich: An Ostern vor einem Jahr hatte der Zürcher Flughafen im Durchschnitt rund 13'200 Personen am Tag verzeichnet. Besonders beliebt sind nach Aussage Bodmers etwa Städtereisen nach London oder Amsterdam, aber auch Flüge nach Palma de Mallorca oder Dublin. Insgesamt fliegen dieser Tage rund 60 Airlines ungefähr 190 Destinationen an.
Mit einem grossen Schritt in Richtung Normalisierung beim Passagieraufkommen rechnet auch der Flughafen Genf. Er erwartet an den vier Tagen des verlängerten Osterwochenendes rund 187'000 Reisende, wie Mediensprecher Ignace Jeannerat sagte. Dies entspreche fast 85 Prozent des Passagieraufkommens an Ostern 2019, dem letzten Jahr vor der Pandemie.
Angesichts der in vielen Ländern noch geltenden Schutzmassnahmen empfiehlt der Genfer Flughafen, mindestens drei Stunden vor Abflug anzureisen. Zudem empfehle es sich, eine Maske mitzubringen, da einige Fluggesellschaften diese immer noch verlangten.