Mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 220 Kilometern pro Stunde ist Hurrikan «Matthew» auf den äussersten Osten von Kuba getroffen. «Wir haben Wellen von drei bis vier Metern Höhe. Ausserdem heftigen Regen und leichte Überschwemmungen», sagte der Leiter des Zivilschutzes der Stadt Baracoa.
Über eine Million Menschen evakuiert
Bäume stürzten um und Strassen wurden überschwemmt. Die kubanischen Behörden hatten die Bevölkerung in der Küstenregion allerdings bereits seit Tagen auf den Wirbelsturm vorbereitet. Rund 1,3 Millionen Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Die US-Streitkräfte zogen nicht unbedingt nötiges Personal von der Militärbasis Guantánamo ab.
US-Staaten rufen Notstand aus
«Matthew» sollte nach der Prognose des US-Hurrikan-Zentrums am Donnerstag die Bahamas streifen und am Freitag an der Ostküste des US-Staates Florida vorbeiziehen. In Florida und South Carolina sowie Teilen von Georgia und North Carolina verhängten die Behörden den Notstand.
Die Regierung in South Carolina hat die Evakuierung von mehr als einer Million Menschen angeordnet. In sämtlichen Küstenabschnitten soll sich die Bevölkerung mindestens 160 Kilometer weit ins Inland begeben. Der Wetterdienst von Florida rechnet damit, dass «Matthew» immer noch mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 115 Stundenkilometern über die US-Bundesstaaten hinwegfegen wird.
Tote in Haiti
Zuvor war «Matthew» über den Westen von Haiti und Teile der benachbarten Dominikanischen Republik hinweggezogen. Zahlreiche Strassen standen unter Wasser, Bäume und Strommasten knickten um.
Die wichtigste Brücke zwischen Haitis Hauptstadt Port-au-Prince und den Departments im Süden stürzte ein. Häuser und Felder wurden beschädigt. Tausende suchten Schutz vor Wind und Regen. Vier Menschen kamen in Haiti ums Leben, wie der Radiosender Metropole berichtete.
Auch in der Dominikanischen Republik wurden nach Angaben des örtlichen Zivilschutzes vier Personen getötet. Mehr als 20'000 Menschen mussten dort ihre Häuser verlassen.