Entgegen seiner ursprünglichen Pläne will das Verteidigungsdepartement den abgelegenen Schiessplatz auf dem Glaubenberg nun doch nicht Mitte 2020 schliessen. «Der Schiessplatz soll Plätze, welche näher am Siedlungsgebiet liegen, entlasten», sagt Armeesprecher Daniel Reist.
Seit zwei Jahren steht ein Teil des Gebiets unter Naturschutz, das sei aber kein grundsätzliches Problem, sagt Daniel Reist: «Es ist ein grosser Platz, wir müssen nicht überall schiessen. Im Moment schauen wir, inwieweit sich die Interessen in die Quere kommen.»
Bereits Zweifel angemeldet am Zusammengehen von Armee und Naturschutz haben Pro Natura. Der Verband ist über die Kehrtwende der Armee sehr überrascht. Gegen eine Veränderung der Nutzung könne man nichts unternehmen, sagt Urs Tester von Pro Natura: «Wenn die Armee aber zusätzliche Infrastruktur bauen möchte, haben wir die Möglichkeit, das genauer zu prüfen.» Jetzt wolle man bei der Armee anklopfen und anbieten, dass der Verein bei den nächsten Schritten mitarbeite.
Keine Konsequenzen für Asylzentrum
Keinen Einfluss hat der Entscheid laut dem Obwaldner Regierungsrat Christoph Amstad auf die Zukunft des Asylzentrums auf dem Glaubenberg. Dessen Betrieb wurde bis Mitte 2022 verlängert, aus Moorschutzgründen soll es aber nicht Bundesasylzentrum der Zentralschweiz werden. Dieses ist trotz Widerstand in Schwyz vorgesehen.
Kanton hat erfolgreich für Armeestandort geweibelt
Vor einigen Jahren hatte die Armee bekannt gegeben, den Schiessplatz Glaubenberg und das dazugehörige Truppenlager mit 710 Plätzen aus Spargründen zu schliessen. Die Obwaldner Regierung kämpfte damals für den Erhalt des Schiessplatzes. Eine Schliessung hätte für den Kanton, die Gemeinde Sarnen und das lokale Gewerbe erhebliche Konsequenzen, mahnte sie.