Der Gegenvorschlag verpflichtet Politik und Verwaltung der Stadt Aarau, sich für eine nachhaltige städtische Energie- und Klimapolitik einzusetzen. Verschiedene Massnahmen sollen schrittweise umgesetzt werden.
Erste Massnahmen sind im Aktionsplan 2016-2022 enthalten. Am Dienstagabend informierte der Stadtrat die Bevölkerung darüber. Das Ziel: Der Energieverbrauch soll um 15 Prozent sinken, der Anteil der fossilen Energieträger wie Öl und Erdgas sowie der Anteil der Treibhausgase um 20 Prozent.
Geld für Gebäudesanierungen
Die Stadt will für die Erreichung ihrer Ziele nicht auf Verbote und Vorschriften setzen. «Wir wollen mit Anreizen arbeiten», sagt der zuständige Stadtrat Werner Schib gegenüber Radio SRF. Die Bevölkerung solle selber auf den Geschmack des Energiesparens kommen.
Schib gibt ein Beispiel. Das grösste Sparpotenzial gebe es beim Energieverbrauch der privaten Gebäude. Im Aktionsplan sei vorgesehen, Sanierungen von Privatgebäude stärker finanziell zu belohnen. Wer also sein Haus saniere, erhalte Geld von der Stadt.
Förderung von Elektrofahrzeugen
Ein zweites Beispiel nennt Schib aus dem Bereich Mobilität. Der Stadtrat wolle die Infrastruktur für Elektrofahrzeuge zur Verfügung stellen. «Wer ein Elektrofahrzeug fährt, der soll dieses im Stadtgebiet aufladen können.»
6 Millionen Franken nötig
Die neue Energie- und Klimapolitik ist nicht gratis. Die Massnahmen des Aktionsplans 2016-2022 kosten rund 6 Millionen Franken. Hinzu kommen höhere Betriebskosten bei sanierten städtischen Liegenschaften. Geld, welches die Stadt Aarau nicht hat.
Das Finanzierungsmodell sieht deshalb einen Zuschlag auf die Netznutzung von 0,25 Rappen pro Kilowattstunde vor. Bei einer dreiköpfigen Familie macht das knapp 9 Franken im Jahr aus. Der Aktionsplan geht nun in die Vernehmlassung. Die Einwohner von Aarau, Parteien und Verbände können nun dazu Stellung nehmen.