Konkret stimmte das Parlament einer entsprechenden Ergänzung der Gesundheitspolitischen Gesamtplanung zu. Die beiden Kantonsspitäler würden eine umfassende Grundversorgung anbieten, heisst es im Papier. Mit der Bildung von unterschiedlichen Behandlungsschwerpunkten sollen die Spitäler die hochspezialisierte Versorgung im Aargau koordinieren und konzentrieren.
Zentralspital ist kein Thema mehr
Auf diese Weise will das Parlament sicherstellen, dass die beiden Spitäler im interkantonalen Wettbewerb bestehen können. Das kantonale Spitalgesetz soll entsprechend überarbeitet werden. Bei den Beratungen der Vorlage erhielt der Regierungsrat viel Lob. Alle Parteien unterstützten die Stossrichtung. Diese sei eine «Chance», hiess es. Man wolle zwei starke Kantonsspitäler. Ein Zentralspital stehe nun nicht mehr zur Diskussion.
Ursprünglich hatte der Regierungsrat vorgeschlagen, die Kantonsspitäler Aarau und Baden zu einem «Kantonsspital Aargau» mit rund 900 Betten zu fusionieren.
Gesundheitsdirektorin ist erfreut über den Entscheid
Das Parlament wies diesen Plan im Dezember 2011 an die Regierung zurück. Bürgerliche Politiker und vor allem die Region Baden wehrten sich. Die Befürchtung, dass das Kantonsspital Baden an Bedeutung verlieren könnte, war gross.
Gesundheitsdirektorin Susanne Hochuli geht nun den politisch machbaren Weg. Sie bezeichnete die vom Grossen Rat beschlossene Marschrichtung als «pragmatisch, konsequent und zielführend».
Für grosse Diskussionen wird Susanne Hochuli sorgen, wenn sie die Revision des Gesundheitsgesetzes in den Rat bringt. Sie will mit dem Gesetz dem Regierungsrat die Kompetenz geben, die Verwaltungsräte der beiden Kantonsspitäler identisch besetzen zu können.
Dies als Notlösung, wenn die beiden Spitäler nicht fähig oder willens sind, sich untereinander abzusprechen bei der Bildung von Schwerpunkten. Dazu sind sind aber eigentlich verpflichtet. Seit einiger Zeit ist ein Synergie-Rat am Werk, der die beiden Spitäler begleitet.
Im Grossen Rat waren am Dienstag schon diverse Votanten zu hören, die sich kritisch äusserten zur Idee der identischen Verwaltungsräte. So käme die Fusion eben doch, hiess es, nur eben durch die Hintertür.