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Aargauer Kultmarke Von Klingnau nach Hollywood: De Sede schafft Turnaround

Die Ledermöbel-Designfirma aus Klingnau ist wieder auf Kurs. Soeben hat sie den Schritt nach Los Angeles gewagt.

Wir haben alles unter einem Dach, wir sind schnell und die Qualität stimmt.
Autor: Monika Walser CEO De Sede Klingnau

Fakten zu De Sede in Klingnau:

  • Sieht sich selbst als «führender Hersteller exklusiver Ledermöbel»
  • Vom Sattlerbetrieb (1965) zur Kult-Designfirma aus dem Aargau
  • 11'000 Möbelstücke werden pro Jahr hier produziert
  • 70 Prozent der Möbel werden exportiert
  • Die Produktion ist vollständig in der Schweiz
  • 120 Angestellte
  • Seit 2014 unter der Führung von Monika Walser (Ehemals Chefin Freitag-Taschen)
  • 90 Prozent der Firma gehörte der Oel-Pool AG, 10 Prozent Chefin Monika Walser selbst

De Sede geht nach Hollywood

De Sede hat als Schweizer Möbelfirma in Hollywood einen Showroom in Los Angeles. Die Aargauer Firma arbeitet hier mit Jungdesignerin Laura Basci zusammen. Die Stars, die hier verkehren, sollen auf die Möbel aufmerksam werden. Zu kaufen gibt es Polstermöbel, Ledertaschen, Designmode. De Sede macht seit jeher Möbel für Filmproduktionen wie «James Bond» oder «Men in Black». Der Schritt nach L. A. war logisch, heisst es bei der Firma.

Sofa
Legende: Ledersofas, Betten, Sessel «made in Klingnau» gibt es in Hotels, auf Kreuzfahrtschiffen, in der Firstclass-Lounge der Swiss. CHRISTIANE BÜCHLI/SRF

De Sede besteht seit über 50 Jahren und hat einiges durchgemacht. Von der Sattlerfirma als Familienbetrieb, über die Gründung einer AG, die internationalen Erfolge, die roten Zahlen vor ein paar Jahren. Dann riss die neue CEO Monika Walser vor 2014 das Steuer herum.

Sie holte den Zuschnitt der edlen Lederhäute nach Klingnau zurück, das Werk in Deutschland wurde geschlossen. Eine Hightech-Zuschnittmaschine samt Fachpersonal schneidet nun die Lederhäute sehr exakt zu. Es fällt weniger «Abfall» an. Walser setzte voll und ganz auf die Qualität, den Luxus, beendete die Zusammenarbeit mit grossen Anbietern wie Möbel Pfister.

Wachsen wollen wir überall, in Europa, in Amerika, in Asien.
Autor: Monika Walser CEO De Sede Klingnau

Walsers Rezept hat offenbar Erfolg: Der Schuldenberg von De Sede wurde kleiner, das Unternehmen schreibt wieder schwarze Zahlen. Umsatz und Gewinn gibt das KMU mit 120 Angestellten allerdings nicht bekannt.

Fachkräfte für die Polsterei fände man genügend, sagt Monika Walser im Interview. Man bilde selbst aus und finde Polsterer im nahen Ausland. Anders sei es bei Führungspersonen oder Angestellten im Marketing. «Für die Leute klingt Klingnau nach weit weg, obwohl man nach 33 Minuten von Zürich per Zug hier ist.» Dank der Qualität, der Produktion, des Images fände man aber auch hier Personal.

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