Verkaufen will Alpiq nicht ganze Kraftwerke oder Anlagen, sondern Anteile am Gesamtpaket aller Wasserkraftwerke. Zum Portfolio gehören grosse Speicherkraftwerke mit Staumauern in den Alpen, Flusskraftwerke im Mittelland an der Aare wie jene in Gösgen oder Rheinfelden oder Kleinkraftwerke, etwa jenes am Aabach in Seon.
Maximal 49 Prozent an der Gesamtheit der Anteile stehen laut Alpiq zum Verkauf. Sie glaube aber an die Zukunft der Wasserkraft, deshalb wolle ihr Unternehmen Mehrheitsaktionärin bleiben, so Alpiq-Chefin Jasmin Staiblin an der Medienkonferenz vom Montag.
Endversorger sollen einspringen
Anteile an den Wasserkraftwerken sollen Investoren aus dem In- und Ausland kaufen sowie regionale Energieversorger. Endversorger, die im Gegensatz zu Alpiq direkt Strom an Haushalte verkaufen, wie etwa die IBAarau AG, welche in der Region Aarau Gemeinden mit Strom, Gas und Wasser versorgt.
IBAarau-CEO Hans-Kaspar Scherrer kann sich gegenüber Radio SRF vorstellen, dass das Angebot für regionale Verteiler durchaus von Interesse sein könnte, wenn diese gerne mehr eigenen Strom aus Wasserkraft produzieren würden.
In einigen Jahren werde allerdings in der Schweiz auch der Strommarkt für Endkunden liberalisiert. Diese könnten dann selber ihren Anbieter auswählen, so Scherrer. Dann werde sich auch die jetzt teurere Wasserkraft dem Markt und den Marktpreisen stellen müssen.
Die regionalen Energieversorger könnten also nur kurzfristig mithelfen, den Preis für Strom aus Wasserkraftwerken zu schützen. Zudem werde auch die Eidgenössische Elektrizitätskommission Elcom ein Auge darauf haben, dass die Preise für Wasserkraft nicht künstlich hoch gehalten werden.