Es ist ein Projekt, wie es in der Schweiz noch nirgends in Betrieb ist: der geplante Demenzpark in Balsthal umfasst drei Wohngebäude und ein zusätzliches Gebäude mit Einkaufsladen, Restaurant, Gemeinschaftsraum und Büros.
In Wohngebäude sind Zimmer für etwa 80 Bewohnerinnen und Bewohner geplant. Die Zimmer sind jeweils so angeordnet, dass Wohngruppen von nicht mehr als sieben Personen entstehen. Diese sieben teilen sich eine gemeinsames Wohnzimmer, ein Essraum und eine Küche.
In einer solch kleinen Gruppe würden sich die Bewohner wohl fühlen, sagt Gina Kunst, die Leiterin Pflege bei der Genossenschaft für Altersbetreuung und Pflege Gäu (GAG). Dass nur Demente im Demenzpark wohnen würden, sei ein Vorteil.
Kein Zaun wie im Zoo
Der Demenzpark in Balsthal ist mitten im Dorf geplant. Damit sollen die Bewohner mit der Dorfbevölkerung in Kontakt treten können. Deswegen sei im Projekt auch ein Restaurant und ein kleiner Einkaufsladen enthalten, sagt Rüdiger Niederer, der GAG-Geschäftsleiter.
Zwischen den Gebäuden soll es viel Platz geben, auch damit sich die Bewohner bewegen können. Demente Personen haben einen grossen Bewegungsdrang. Ein Spaziergang alleine ins Dorf ist möglich. Einen Zaun oder andere Absperrungen soll es nicht geben.
Allerdings sei dies nicht speziell gefährlich, erläutert Rüdiger Niederer. Die Personen seien zwar vergesslich, wüssten aber, wie Ampeln oder ein Fussgängerstreifen funktioniere.
2021 sollen die ersten Bewohner einziehen
Nach dem Landverkauf durch die Gemeinde müssen nun die Genossenschafter der GAG dem Bau zustimmen. Dies ist an einer ausserordentlichen Generalversammlung im Frühling traktandiert. Läuft alles nach Plan sollen die ersten Bewohner 2021 in den Demenzpark in Balsthal einziehen.