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August Haefeli: Der erste Flugzeugbauer in Diensten der Eidgenossenschaft
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 04.06.2019. Bild: Schweizer Bundesarchiv
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August Haefeli Späte Ehre für den Erbauer des ersten Schweizer Linienflugzeugs

Seine Flugzeuge wurden bekannt, er aber geriet in Vergessenheit. August Haefeli (1887-1960) gehörte zu den ersten Flugzeug-Konstrukteuren der Schweiz. Aufgewachsen ist Haefeli in Balsthal SO. Dort kommt er nun zu späten Ehren: Am Freitag wird ein Gedenkstein eingeweiht.

Alter Doppeldecker.
Legende: Eine Haefeli DH-2. Keystone

Der Gedenkstein wurde von der Offiziersgesellschaft Thal-Gäu initiiert. An der Einweihungsfeier wird Aviatik-Experte Peter Brotschi die Laudatio halten. «Wer sich in der Schweiz mit Flugzeugbau befasst, kommt um den Namen Haefeli nicht herum», sagt Brotschi im Interview mit SRF.

Altes Flugzeug über den Alpen.
Legende: Haefeli DH-5 ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Stiftung Luftbild Schweiz/Walter Mittelholzer

Die Menschen hatten sich noch nicht einmal an Autos auf den Strassen gewöhnt, da tauchten 1910 die ersten Flugzeuge am Schweizer Himmel auf. Bei August Haefeli – damals 23 Jahre alt und frischgebackener Ingenieur – dürfte die neue Technik eine grosse Faszination ausgelöst haben. So widmete er sich fortan dem Flugzeugbau.

Altes Flugzeug auf Schnee.
Legende: Ein Doppelrumpf-Doppeldecker Haefeli DH-1. Schweizerisches Bundesarchiv

Von 1915 bis 1929 war Haefeli Chefkonstrukteur bei den Eidgenössischen Konstruktionswerkstätten in Thun, der erste Flugzeugbauer in eidgenössischen Diensten. Unter seiner Leitung wurde etwa das Militärflugzeug Doppelrumpf DH-1 gebaut. Bei den Piloten war die DH-1 nicht beliebt, weil der Motor hinter ihnen angebracht war. Sie hatten Angst, bei einer Bruchlandung vom Motor zerdrückt zu werden.

Alter Doppeldecker mit Maschinengewehr.
Legende: Die Haefeli DH-1 mit Maschinengewehr. Schweizerisches Bundesarchiv

Mit dem «Haefeli DH-3» gelang dem Solothurner Flugpionier dann ein Renner. Das Flugzeug wurde in Serie produziert und von 1917 bis zum 2. Weltkrieg eingesetzt: für die militärische Aufklärung und für die ersten Foto-Aufnahmen aus der Luft.

Alter Doppeldecker.
Legende: Die Haefeli DH-3. Keystone

1919 war die Geburtsstunde der Schweizer Luftpost. Auch dafür wurde die DH-3 eingesetzt. Der erste Postflug ging von Dübendorf bei Zürich nach Oberlindach bei Bern. Flugzeit für die 102 Kilometer: zwischen 50 und 63 Minuten. «August Haefeli hat quasi das erste Linienflugzeug der Schweiz konstruiert», sagt Aviatik-Experte Peter Brotschi.

Militärs und Zivilisten vor altem Flugzeug.
Legende: Doppeldecker-Flugzeug Militär-Apparat MA-7 am Flugplatz Thun. August Haefeli ist der dritte von links. ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Eidgenössische Konstruktionswerkstätte (Thun)

1928 musste August Haefeli den Dienst bei den Eidgenössischen Konstruktionswerkstätten quittieren. Beendet wurde seine Karriere von einem tödlichen Unfall: Der Oltner Militärpilot Max Cartier kam bei einem Unfall in einer Haefeli-Maschine ums Leben. Haefeli wechselte in die Privatwirtschaft, gründete später ein eigenes Unternehmen und kümmerte sich um Klima- und Lüftungstechnik.

Alter Doppeldecker, davor Pilot und mann mit Hut.
Legende: Max Cartier (links) stürzte 1928 mit einer Maschine, die August Haefeli (rechts) entwickelt hatte, in den Tod. Die Karriere als Flugzeugbauer in Diensten der Eidgenossenschaft war damit beendet. ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Eidgenössische Konstruktionswerkstätte (Thun)

Die tollkühnen Piloten wie Max Cartier oder Oskar Bider sind bis heute vielen Schweizern ein Begriff. Der Name August Haefeli ist indes nur in Fliegerkreisen bekannt. Das sei das Schicksal von vielen Konstrukteuren, meint Peter Brotschi: «Den ersten Mann auf dem Mond, Neil Armstrong, kennt jeder; aber wer die Rakete gebaut hat, weiss kaum jemand.»

Cockpit eines alten Flugzeugs.
Legende: Eine Haefeli DH-5. ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Eidgenössische Konstruktionswerkstätte (Thun)

Der Gedenkstein, der am Freitag eingeweiht wird, steht beim Eingang zur Badi Balsthal. Es ist ein moderner Gedenkstein: Man kann mit seinem Smartphone einen QR-Code scannen, der auf dem Stein angebracht ist, und erhält dann via Wikipedia Informationen zum Solothurner Flugpionier. Dem Techniker August Haefeli dürfte das gefallen haben.

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