- Die Neue Aargauer Bank (NAB) verschwindet. Sie geht vollständig im Mutterkonzern Credit Suisse (CS) auf.
- Das Netz der CS- und NAB-Filialen im Aargau wird ausgedünnt. Von total 30 Geschäftsstellen bleiben nur noch 12.
- Mit dieser Massnahme will die CS Doppelspurigkeiten beseitigen im Filialnetz, bei den Produkten und bei den Führungsstrukturen.
Die NAB war bis jetzt die grösste Regionalbank der Schweiz. Sie gehört zu 100 Prozent der Credit Suisse. Aber mit der Eigenständigkeit ist es vorbei. Es werde «beabsichtigt, die NAB mit der Credit Suisse (Schweiz) AG zusammenzuführen». Das teilte die CS am Dienstagmorgen mit.
Hinter diesem Beschluss stehen wirtschaftliche Überlegungen. Man nutze zwar schon «gewisse Synergien», schreibt die CS. Es würden aber mit zwei eigenständigen Banken Doppelstrukturen bestehen bei den Filialen, den Produkten, den Dienstleistungen und den Führungsstrukturen. Zudem hätten sich in den letzten Jahren die Strategien der beiden Banken «zusehends angenähert».
Deshalb sollen die beiden Banken vollständig fusioniert werden. Dieser Schritt muss noch von der Finanzmarktaufsicht (Finma) genehmigt werden. Nach den Plänen der CS soll die Fusion im November rechtswirksam sein und im zweiten Quartal 2021 abgeschlossen sein.
Drastische Einschnitte bei den Filialen
Die CS und die NAB haben heute laut der Mitteilung der CS im Aargau gemeinsam 30 Geschäftsstellen. «Auch nach dem Zusammenschluss soll im Kanton Aargau mit insgesamt 12 Filialen ein breites Geschäftsstellennetz erhalten bleiben», teilt die CS mit. Damit kündigt sie also an, dass über die Hälfte der Filialen von CS und NAB geschlossen wird. Für die Kunden werde sich nichts ändern, verspricht die Grossbank. Ihre Bankbeziehungen würden automatisch auf die CS übertragen.
Bis zu 500 Stellen betroffen
Die CS stellt sich nicht nur im Aargau, sondern in der ganzen Schweiz neu auf. Sie reduziert das Netz der Geschäftsstellen von 146 auf noch 109 Standorte. Damit könne man pro Jahr 100 Millionen Franken sparen. Dies sei Teil des im Juli 2020 angekündigten gruppenweiten Restrukturierungsprogramms. Ein Abbau von Stellen werde dabei «unvermeidlich» sein, teilte die Bank mit. Bis zu 500 Stellen könnten wegfallen. Bis Mitte Oktober würden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genauer informiert.