Der «Solothurner Sozialstern» ist für Betriebsleiter Lukas Büetiger eine schöne Anerkennung der Arbeit. Zu stark möchte er aber nicht im Rampenlicht stehen. Soweit möglich, wolle man sich sozial engagieren. Deshalb hat die Firma aus Biberist bereits Dutzende von Praktika an Personen vergeben, die psychische Beeinträchtigungen haben.
Sozial sein ist nicht ganz überall möglich
Aber: Nicht überall im Betrieb sind diese Praktika möglich. Im Druckbereich beispielsweise geht das nicht. Hingegen in der Ausrüsterei, wo Druckbögen zugeschnitten oder weiterverarbeitet werden, wurde sogar eine solche Person fest angestellt.
Diese Person verpackt beispielsweise Briefpapier, erklärt Ausbildungsleiter Dominique Gavillet. Er hat schon erlebt, dass Leute während eines Praktikums richtig aufblühen und sich öffnen. Es gibt aber auch ein anderes Beispiel: «Einmal hatten wir jemanden, der ist nach dem dritten Tag einfach nicht mehr aufgetaucht», sagt Lukas Büetiger. Manchmal klappe das halt nicht, das müsse man auch akzeptieren.
Vor allem Familienbetriebe
Laut Jarno Bigler von Pro Informis Aargau/Solothurn ist die Büetiger AG in Biberist eine von mehreren Firmen, die so etwas schweizweit machen. «Vor allem Familienbetriebe nehmen ihre soziale Verantwortung wahr», erklärt er, «aber es ist ähnlich wie bei der Firma Büetiger: Man spricht nicht so viel darüber.»
Dennoch wären bedeutend mehr Firmen in der Lage, Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung aufzunehmen, glaubt Bigler. Häufig trauen sich die Firmen das nicht zu und «haben Angst, vor dem was sie nicht kennen».
(Regionaljournal Aargau Solothurn, 17:30 Uhr)