Am Freitag feierte das Forschungsinstitut für biologische Landwirtschaft (Fibl) in Frick den Spatenstich für die Erweiterung der Forschungsstätte. Direktor Urs Niggli hat grosse Visionen für die Zukunft seines Institutes.
Geplant sind neue Gebäude, in denen Labor- und Büroplätze entstehen. Auch soll es auf 300 Quadratmeter neue Gewächshäuser geben. Weiter baut das Institut einen artgerechten Kuhstall, in welchem verschiedenen Formen der Tierhaltung untersucht werden können.
Bioprodukte sind im Trend, deswegen gibt es auch grossen Bedarf bei der Forschung. «Das Fibl hat eine Tellerwäscherkarriere hinter sich, vor 40 Jahren haben wir mit einer Person begonnen, jetzt sind in Frick 200 angestellt», so Direktor Urs Niggli. Der Bio-Landbau habe in dieser Zeit eine grosse Entwicklung gemacht, in der Agrarpolitik und im Konsum.
Tag der offenen Tür: Sonntag, 19. August
Im bestehenden Labor in Frick wird unter anderem gerade an Setzlingen geforscht, wie Bio-Apfelbäumen gegen verschiedenen Befall geschützt werden können.
An den Setzlingen testen die Labormitarbeiter Mittel gegen Apfelschorf. «Unter kontrollierten Bedingungen können Produkte das ganze Jahr über getestet werden», beschreibt Lucius Tamm, Departementsleiter der Pflanzenwissenschaften die Forschung beim Fibl.
Aber nicht nur im Labor wird experimentiert, sondern auch draussen. Auf einer Plantage mit Kirschbäumen zum Beispiel: Dort testet das Institut die Bekämpfung von Kirschenfliegen oder Pilzkrankheiten.
Damit die Blätter bei den Bio-Landwirten nicht so aussehen, werden Tests am Fibl gemacht. Das Institut bietet aber auch Beratung zu der biologischen Landwirtschaft an.
Interessierte Bauern können sich individuell oder in Gruppen beraten lassen. «Bei den Kursen gab es bisher ein grosses Interesse der Bauern», erklärt Obstbauberater Andreas Häsli. Der Druck auf die konventionellen Betriebe nehme zu, unter anderem wegen den Pestiziden, welche diese verwenden oder wegen Wasserverschmutzung bei der Produktion.
Das Fibl plant, die Erweiterung im Jahr 2022 in Betrieb zu nehmen. Durch den Ausbau schafft es über 50 neue Arbeitsstellen. Das Fibl ist auch international tätig: Es pflegt unter anderem einen Austausch mit afrikanischen Landwirten. Weiter hat das Fibl einen Standort in Deutschland und Österreich.