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Bundesasylzentrum in Brugg «Für uns ist wichtig, dass die Sicherheit gewährleistet ist»

  • Brugg erhält voraussichtlich ein Bundesasylzentrum. Das hat das Staatssekretariat für Migration in Absprache mit dem Kanton Aargau und der Stadt Brugg entschieden.
  • Das Zentrum in den Motorfahrzeugdienst-Hallen Ländi soll bei Bedarf zum Einsatz kommen, heisst es in der Mitteillung des Bundes. Einerseits damit in den Zentren die Corona-Abstandsregeln eingehalten werden können, andererseits falls die Flüchtlingszahlen ansteigen sollten. Vorgesehen sind maximal 230 Plätze.
  • Die Vorbereitungen sollen sofort beginnen. Die Hallen werden bei Bedarf ab Juli genutzt, und stehen maximal drei Jahre zur Verfügung.
  • Bereits 2017 waren die Ländi-Hallen für die Unterbringung von Asylsuchenden vorgesehen. Wegen den tiefen Asylgesuchszahlen wurden sie jedoch nicht in Betrieb genommen.

Der Bund habe vor ein paar Wochen mit dem Departement Gesundheit und Soziales und der Stadt Kontakt aufgenommen und angefragt, ob man im Brugger Schachen ein provisorisches Bundesasylzentrum errichten dürfe, sagt Stefan Ziegler, Leiter des kantonalen Sozialdienstes. Mein sei nicht einfach vor vollendete Tatsachen gestellt worden, betont er: «Es gab mehrere Telefonkonferenzen, Verhandlungen, wo offene Fragen noch geklärt wurden.» Unter anderem wurde besprochen, wie viele Asylbewerber in der Unterkunft einquartiert werden.

Hallen auf eingezäuntem Gelände.
Legende: Noch ist der Zaun um das Gelände erst provisorisch. SRF

Bei der Stadt Brugg ist man nicht überrascht über die Anfrage des Bundes, weil bereits vor drei Jahren eine mögliche Unterbringung von Asylbewerbern besprochen wurde. «Für uns ist wichtig, dass die Sicherheit gewährleistet ist, wenn die Hallen als Bundesasylzentrum benutzt werden», sagt Frau Stadtammann Barbara Horlacher im Interview mit SRF. Die Hallen befänden sich in der Nähe von Wohngebieten, ausserdem sei der Brugger Schachen ein beliebtes Naherholungsgebiet. Wichtig sei, dass die Asylbewerber beschäftigt würden.

Was für Asylbewerber in Brugg einquartiert werden könnten, ob Familien oder Alleinstehende, das sei im Moment noch offen, heisst es beim Bund auf Anfrage. Man sei jetzt daran, die Hallen parat zu machen. Es brauche noch sanitäre Anlagen, Möbel und Umzäunungen. Zudem betont man beim Bund, dass es nicht klar sei, ob in Brugg dann wirklich einmal Asylbewerber einquartiert werden. Man wolle aber vorbereitet sein für den Fall, dass die Zahl der Asylgesuche wieder ansteigen würde. Man wolle nicht erst dann mit der Suche nach möglichen Unterkünften beginnen, sondern bereits im Vorfeld. Das habe man aus der Asyl-Situation der vergangenen Jahre gelernt.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 2.6.2020, 12:03 Uhr ; 

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