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Aargau Solothurn Der Biber sorgt in Kleindöttingen für Probleme

In Kleindöttingen hat ein Biber einen kleinen Bach aufgestaut. Wegen des Biberdamms sind nur Felder und Teile einer Windhundrennbahn überschwemmt. Das Problem: Der Biberdamm darf nicht einfach so weggeräumt werden.

Bereits seit zehn Jahren lebt zwischen Kleindöttingen und Burlen ein Biber in einem Wäldchen. Der Damm, den er nun gebaut hat, ruft nun jedoch die Landwirte und den Windhund-Rennverein auf den Plan. Deren Land ist nämlich teilweise überschwemmt worden.

Biber streng geschützt

«Der Damm darf nicht einfach abgerissen werden», sagt der Böttsteiner Bauverwalter Christian Burger, Biber und ihre Dämme sind kantonal geschützt. Die Gemeinde musste deshalb beim Kanton ein Gesuch einreichen. Das Gesuch wurde bewilligt. Allerdings läuft noch eine Einsprachefrist bis Ende Dezember.

Danach kann die Gemeinde den Damm abreissen und zwar ein halbes Jahr lang. Es ist nämlich so, dass der Biber den Damm jeweils innert weniger Tagen wieder aufbaut. Das eigentliche Problem ist somit nicht gelöst.

Aussiedeln wäre eine Möglichkeit

Eine andere Möglichkeit als das Abreissen des Dammes wäre, dass man eine Röhre in den Biberdamm einbaut und das Wasser so ablaufen lässt. «Das ist jedoch mit viel Aufwand verbunden, da man die Röhre jeden Tag reinigen muss», sagt Bauverwalter Christian Burger.

Als letzte Möglichkeit sieht er lediglich die Aussiedlung des Tiers oder der Tiere – man weiss nämlich nicht genau, ob es einen odere mehrere Biber dort hat.

Pro Natura fordert verzicht auf Zuckerrüben

Eine Aussiedlung ist aus Sicht von Pro Natura keine geeignete Massnahme. Pro Natura Aarau Geschäftsführer Johannes Jenny fordert eher einen Verzicht auf Zuckerrüben in diesem Gebiet: «Der Biber hat den Bach gestaut, dass er die Zuckerrüben, die er gesammelt hat, durch das Wasser transportieren kann».

Die Landwirte haben wegen des Bibers auch Einbussen bei Zahlungen für ökologische Ausgleichszahlungen, weil durch das gestaute Wasser weniger Land zur Verfügung steht. Das ist auch aus Sicht von Pro Natura klar ein Systemfehler, den es zu korrigieren gilt.

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