Spuren im Kanton Solothurn
Der 1. Weltkrieg ist heute für viele weit weg. Wer jedoch wachsam durch die Stadt Aarau spaziert, findet heute noch offensichtliche Spuren aus jener Zeit. Ein Denkmal in Aarau erinnert an die Soldaten und die Frauen, aber auch an die Kinder, welche zu Hause kochten, erklärt Historiker Jürg Stüssi-Lauterburg gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn. Die Mutter arbeitete in dieser Zeit auf dem Feld und der Vater war an der Front.
Die Unterschiede zwischen Arm und Reich waren in dieser Zeit besonders gross. Entsprechend gab es auch grosse soziale Spannungen. «Gefährlich waren die Hamsterkäufe», so Stüssi-Lauterburg «dies führet zu 5 bis 20 Prozent Preissteigerungen». Darunter hätten vor allem die Ärmeren gelitten, vor allem auch, weil der Vater einrücken und seine Familie so alleine zu Hause lassen musste. Hilfe von Seiten des Kantons Aargau und des Bundes gab es nur wenig.
Reinfelden und Laufenburg litten besonders unter Krieg
Neben den sozialen Spannungen spürten die Aargauer den Krieg auch noch anderweitig. Besonders die Gemeinden Reinfelden und Laufenburg litten. «Auf einen Schlag waren die engen Beziehungen mit den deutschen Nachbarn verschnitten», so Jürg Stüssi-Laufenburg. Die Leute konnte nicht mehr über die Grenze einkaufen gehen. Passkontrollen wurden eingeführt. Erst später hat sich die Beziehung unter den beiden Grenzregionen wieder normalisiert.
Trotzdem sahen die Aargauer in den Deutschen zu dieser Zeit keine Feinde. Die Deutschschweizer seien Deutsch-freundliche gewesen, so Jürg-Stüssi Lauterburg weiter. Die Westschweizer dagegen hatten eine bessere Beziehung zu den Franzosen. Trotzdem dieser Differenzen zwischen den Landesteilen, sagt Stüssi-Laufenburg:«Das kaiserliche Deutschland spielte für die Schweizer nie die dämonische Rolle, wie später das dritte Reich.»