Im August 1993 war ein 80-jähriger Rentner in seiner Wohnung im solothurnischen Dulliken brutal erstickt worden. Das Tötungsdelikt galt während Jahren als ungeklärtes Verbrechen. Die Ermittlungen blieben erfolglos.
Erst im Jahre 2008 nahm die Staatsanwaltschaft Solothurn die Ermittlungen wieder auf. Und im November 2012 konnte sie zwei Männer festnehmen und in Untersuchungshaft setzen. Wie die Staatsanwaltschaft nach so langer Zeit auf die Spur der beiden Männer kam, will die Sprecherin gegenüber Radio SRF nicht bekannt geben. Möglicherweise wird sich dies aber während des Gerichtsprozesses klären, der am Montag in Olten beginnt.
Geschlagen, geknebelt, erstickt
Der nun wegen Mordes angeklagte 51-Jährige aus der Region Aarau soll in der Nacht auf den 1. August 1993 den 80-jährigen Rentner brutal in dessen Wohnung getötet haben. Die Anklage wirft ihm vor, den Witwer überwältigt, geschlagen und geknebelt zu haben. Der Rentner erstickte.
Er sei auf «ausgesprochen brutale und qualvolle Weise» getötet worden, heisst es in der Anklageschrift. Er sei in seinem Bett überwältigt und einer extremen psychischen Belastung ausgesetzt worden. Der Mann sei zehn Mal mit einem Gegenstand und mehrere Male mit den Fäusten geschlagen worden.
Zweiter Tatverdächtiger ist auf freiem Fuss
Der Angeklagte gestand zwar, am Tatort gewesen zu sein. Er bestreitet gemäss Staatsanwaltschaft jedoch, den Mord begangen zu haben. Der Staatsanwalt wird seinen Strafantrag erst im Verlaufe des Prozesses stellen. Bei Mord beträgt das Strafmass 10 Jahre bis lebenslänglich.
Der zweite Tatverdächtige, ein heute 63-Jähriger musste Anfang 2013 nach einem Entscheid des Solothurner Obergerichtes aus der Untersuchungshaft entlassen werden. Das Verfahren gegen diesen Mann ist gemäss Staatsanwaltschaft nach wie vor hängig und noch nicht abgeschlossen.