Der Fall Mumpf zeigt die Risiken beim Anbohren eines sogenannten Artesers. Bei einem Arteser handelt es sich um Wasser in der Tiefe, welches unter Druck steht. Dieses warme Wasser wollen viele Hausbesitzer zum Heizen nutzen. Aber eben: Diese Nutzung birgt Risiken.
«Wenn das Wasser aus der Tiefe an die Oberfläche strömt, verursacht es einerseits Schäden auf der Baustelle, andererseits können dadurch ganze Wassersysteme verändert werden», sagt Andreas Märki, Fachspezialist Geothermie im Aargauer Bau- und Umweltdepartement. Dadurch können beispielsweise umliegende Quellen versiegen.
In Mumpf war der Fall zudem speziell, da die Bohrmaschinen auf Thermalwasser stiessen, welches besonders wertvoll ist. Das nächstgelegene Thermalbad befindet sich gleich auf der anderen Seite des Rheins, im deutschen Bad Säckingen.
Einschränkungen für Geothermieprojekte
Der Kanton Aargau hat deshalb die Geologie der Region näher untersuchen lassen. Die Resultate wurden nun publiziert. Sie zeigen, dass der Verschluss des Bohrlochs von 2009 dicht hält. Die unterirdischen Wasserströme haben sich also nicht nachhaltig verändert.
Gleichzeitig ergaben die Untersuchungen ein noch genaueres Bild der Geologie in der Region um Mumpf. Zwar gab es bereits vorher grosse Gebiete entlang des Rheins, welche für Geothermie als «ungeeignet» eingestuft waren. Der Kanton hat diese Gebiete nun aber nochmals vergrössert.
Der Fall Mumpf war prägend für die Geothermie in der Region.
Der Kanton habe aufgrund der Untersuchungsergebnisse weitere Gebiete für Erdwärmesonden-Bohrungen sperren müssen, erklärt Andreas Märki: «Das betrifft nun eigentlich den ganzen nördlichen Kanton Aargau entlang des Rheins».
Welche Gebiete im Kanton Aargau für die Geothermie geeignet sind, und welche nicht, verzeichnet das Aargauische Bau-, Verkehr-, und Umweltdepartement in der kantonalen «Eignungskarte Erdwärme». Auch der Kanton Solothurn führt eine entsprechende Karte. Beide sind im Internet für jedermann abrufbar (siehe Linkbox).