Die Aare-Fähre der Familie Antener hatte Anfang Jahr für Schlagzeilen gesorgt. Die Solothurner Kantonspolizei verbot der Familie, mit der Fähre Leute auf ihre Insel zu transportieren. Die Bauernfamilie sagte dazumal, dass dies ihre Existenz gefährde. Schliesslich hat die Familie einen Bauernhof auf der Insel und organisiert dort auch Feste, wie zum Beispiel Hochzeitsapéros.
Nachdem Radio SRF über den Fall berichtet hatte, folgte eine grosse Solidaritätswelle. Geldgeber finanzierten der Bauernfamilie eine neue Fähre. Diese ist nun am Dienstag angeliefert worden, erklärte Bauer Simon Antener gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn. Eigentlich sollte die Fähre in genau einer Woche getauft werden.
Die Familie Antener hat dazu Regierungsrätin Esther Gassler als Taufpatin eingeladen. Dazu kommen noch Medienvertreter, die Hersteller und andere Gäste. Insgesamt rechnet die Bauernfamilie mit 40 bis 50 Teilnehmern.
Bewilligung dauert 10 bis 15 Tage
Wie Recherchen des Regionaljournal Aargau Solothurn nun allerdings zeigen, wird die Einweihung der Fähre vorerst nicht stattfinden. Regierungsrätin Esther Gassler habe entschieden, nicht teilzunehmen, da noch nicht alle Bewilligungen vorliegen, erklärt der Sprecher der Solothurner Regierung.
Bisher fehlen die Abnahme der Verstrebungen der Fähre am Ufer und die technische Prüfung der Fähre selbst. Zudem muss Bauer Simon Antener noch eine Theorieprüfung absolvieren, damit er mit der Fähre überhaupt fahren darf. Dies sei «ein bisschen viel innerhalb einer Woche», schätzt Kenneth Lützelschwab von der Solothurner Motorfahrzeugkontrolle die Lage ein. Normalerweise dauert die Prüfung einer Fähre zwischen 10 und 15 Tagen.
Wird die Familie Antener die Fähre also ohne Regierungsrätin Esther Gassler einweihen? Nein, erklärte Bauer Antener gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn. «Es ist in der Regel nicht üblich die Kinder ohne Gotte zu taufen.»