- Die Verhaftung eines Arztes am Ostersamstag in Wettingen gibt weiter zu reden. Der Fall soll nun administrativ untersucht werden, fordert der Anwalt des Arztes.
- Der 58-jährige Arzt und Corona-Kritiker wurde von der Sondereinheit Argus verhaftet und in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Er soll Angehörige und Behörden bedroht haben.
- Nach der Verhaftung kam das Gerücht auf, dass die Behörden mit diesem Einsatz versucht haben, einen Corona-Kritiker zum Schweigen zu bringen.
Der Grosseinsatz der Polizei an Ostern sorgte für Aufsehen: Polizisten der Aargauer Sondereinheit Argus umstellen ein Gebäude, in dem sie einen mutmasslich gefährlichen Mann vermuten. Die Polizei sperrt auch die Strasse sowie den nahen Bahnhof Wettingen ab.
Die Aargauer Kantonspolizei begründet den Einsatz der Spezialeinheit damit, dass der mutmasslich psychisch labile Mann bewaffnet sein könnte. Am späten Abend nehmen die Beamten den 58-Jährigen schliesslich fest und bringen ihn in eine psychiatrische Klinik.
Welche Rolle spielte der Landammann?
Der betroffene Arzt und sein Anwalt fordern nun eine administrative Untersuchung von der Aargauer Regierung, das teilen sie in einem Schreiben an die Medien mit. Die Untersuchung soll von einer unabhängigen Person geführt werden, die keinen Bezug zum Kanton hat, so die Forderung. Mit dem Verfahren soll geklärt werden, ob jemand beim Kanton gegen Vorschriften verstossen hat.
Konkret geht es um den Ursprung der Polizeiaktion: Wer hat wen angerufen und so den Einsatz ausgelöst? Die Untersuchung soll unter anderem die Rolle von Landammann Markus Dieth klären. Es gab Medienberichte, wonach Dieth persönlich die Verhaftung des Arztes veranlasst haben soll. Markus Dieth bestreitet dies jedoch.
Corona-Kritik im Internet
Beim Arzt handelt es sich um einen 58-Jährigen aus der Region Baden. Er hat eine eigene Praxis und arbeitet auch beim regionalen Führungsorgan (RFO) mit, das bei Katastrophen, Notlagen und schweren Mangellagen zum Einsatz kommt.
In den sozialen Medien hatte der Arzt vor seiner Verhaftung wirre Aussagen gemacht, rund um die Corona-Pandemie und 5G-Handyantennen. Diese Aussagen hätten jedoch nichts mit der Verhaftung zu tun, betonte die Staatsanwaltschaft nach dem Einsatz.