Das Aussetzen von Fischen hat eine lange Tradition. Die Fischer in den Kantonen Aargau und Solothurn haben in der Vergangenheit jährlich tausende Forellen in Bächen und Flüssen ausgesetzt, mit der Hoffnung, dass der Fischbestand wieder steigt.
Fischer glauben Forschern nicht
Eine Untersuchung, die im Auftrag des Kantons Aargau durchgeführt wurde, hatte aber bereits Anfang 2017 gezeigt, dass diese Methode nicht die gewünschte Wirkung zeigt: «Mehr Forellen aussetzen» bedeute nicht zwingend auch «mehr Fische fangen». Die ausgesetzten Fische aus der Zucht könnten sich gegen die heimischen Fische nicht durchsetzen.
Trotz der wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt es immer noch Fischer die auf diese Methode setzen. Es sei ein sehr heikles Thema, heisst es bei der Sektion Jagd und Fischerei des Kantons Aargau auf Anfrage. Einige Fischer würden den Ergebnissen der Forscher nicht glauben und weiter Jungforellen aussetzen.
Gleiche Erfahrungen im Kanton Solothurn
Ähnlich tönt es im Kanton Solothurn. Laut Gabriel van der Veer, von der Fachstelle Fischerei, ist das Aussetzen von Forellen ein sehr emotionales Thema: «Diese Tradition kann man nicht von heute auf morgen beenden. Man muss den Fischern erklären, warum etwas, das Jahrzehnte lang gemacht wurde, plötzlich nichts mehr bringen soll.»
Man kann diese Tradition nicht von heute auf morgen beenden.
Deshalb wird es auch im Kanton Solothurn - trotz den wissenschaftlichen Erkenntnissen - noch gemacht. Laut Gabriel van der Veer werden aktuell 14'000 Forellen in der Aare ausgesetzt. Das koste den Kanton rund 30'000 Franken pro Jahr.