Die SVP wollte ursprünglich beide Frühfremdsprachen aus dem Lehrplan kippen, das Frühfranzösisch ab der 3. und das Frühenglisch ab der 5. Klasse. Sie änderte ihren eigenen Antrag jedoch ab und zielte letztlich nur noch auf das Frühenglisch.
Man wolle den Stundenplan in der Primarschule entlasten, argumentierte die SVP im Solothurner Kantonsrat und auf diesem Wege schliesslich zu mehr «Bildungsqualität» kommen. Viele Kinder seien mit zwei Fremdsprachen überfordert und unmotiviert, argumentierte etwa Beat Künzli. «Die Datenlage ist extrem dünn», ergänzte René Steiner von der EVP, «man kann den pädagogischen Mehrwert der Frühfremdsprachen nicht messen.»
«Fremdsprachen gehören zur Allgemeinbildung»
Für die Befürworter von Frühenglisch und Frühfranzösisch war klar: Frühfremdsprachen gehören heutzutage einfach zur Allgemeinbildung. Weiter seien sie Teil von «Harmos», dem das Solothurner Stimmvolk vor noch nicht allzu langer Zeit deutlich zugestimmt habe.
«Das Frühenglisch ist erst seit letztem Sommer eingeführt», argumentierte etwa SP Kantonsrat und Lehrer Mathias Stricker. «Wir können und müssen die Frühfremdsprachen zu gegebener Zeit auswerten, aber erst müssen wir damit arbeiten.»
Und Bildungsdirektor Remo Ankli ergänzte: «Wir wollen kein ‹stop and go›. Die Lehrer und Lehrerinnen haben sich für die Frühfremdsprachen ausbilden lassen, sie sollen jetzt Erfahrungen sammeln. Die Gemeinden brauchen Planungssicherheit und kein Hin und Her», so Ankli.
Am Ende setzten sich die Befürworter der Frühfremdsprachen klar durch. Der Vorstoss der SVP wurde mit 68 zu 27 Stimmen bachab geschickt.