Die AEW Energie AG bezeichnete das Ergebnis am Donnerstag in Aarau vor dem Hintergrund der anhaltend tiefen Marktpreise im Energiebereich als «solid». Die AEW ist ein eigenständiges Unternehmen des Kantons Aargau.
Trotz Rückgang bei Gewinn, Umsatz und anderen Kennzahlen findet Verwaltungsratspräsident Ernst Werthmüller gegenüber Radio SRF: «Wir haben nach wie vor ein gutes Eigenkapitalpolster und haben kaum Kunden verloren», somit blicke er dennoch optimistisch in die Zukunft.
Frankenstärke und Axpo-Dämpfer trüben Ergebnis
Einen Taucher musste der Energieversorger beim Finanzergebnis hinnehmen. Dieses sank um 15,2 Millionen auf 3,8 Millionen. Hauptgrund ist die ausbleibende Dividende der Axpo Holding AG. Diese hatte im Vorjahr noch 10,4 Millionen Franken betragen. Die AEW Energie AG ist mit 14 Prozent an der Axpo beteiligt.
Auch das allgemeine wirtschaftliche Umfeld sei aktuell schwer: Der Euro-Franken-Wechselkurs, kaum Investitionen im Markt und ein Überschuss an günstigem Strom aus dem Ausland belasten das Geschäftsergebnis der AEW.
Wertberechtigungen auf Anlagen
Die AEW Energie investierte insgesamt 57,9 Millionen Franken in die Netzerneuerung zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit. Weitere 12,7 Millionen wurden in Wärmeprojekte investiert.
Im vergangenen Geschäftsjahr wurden auch Wertberichtigungen von 6,4 Millionen Franken auf den Kraftkwerksanlagen Bremgarten Zufikon und Bruggmühle vorgenommen. Der Grund seien die aktuellen Energiepreise, hiess es.
Der Nettoumsatz aus dem Stromgeschäft sank um 9,1 Prozent auf 349,6 Millionen Franken. Die Stromnachfrage der Netzkunden stieg um 0,6 Prozent auf 4122 Millionen Kilowattstunden.
Mehr als 20'000 der 90'000 Kunden beziehen ein zertifiziertes Naturstromprodukt. Das Unternehmen versorgt gemeinsam mit kommunalen Partnern im Aargau insgesamt mehr als eine halbe Million Menschen mit Strom.
Der Energieversorger betreibt dazu auch 71 Wärmeverbunde für über 12'5000 Haushalte. Weil ein Grossteil dieser Anlagen auf der Basis von erneuerbarer Energie läuft, wird der Ausstoss von CO2 um 38'660 Tonnen pro Jahr reduziert.
Weniger Geld für Kanton und Gemeinden
Der Kanton und die Gemeinden erhalten insgesamt 39,9 Millionen Franken - 6,9 Millionen weniger als im vergangenen Geschäftsjahr. Der Betrag setzt sich aus Dividenden, Steuern, Konzessions- und Wasserrechtsentschädigungen sowie aus Gebühren zusammen.
Der Kanton Aargau als Besitzer der Axpo soll dieses Jahr einen Beitrag von 16,5 Millionen Franken erhalten. So viel wie angekündigt, sagt VR-Präsident Werthmüller. Und das solle auch in Zukunft so sein, auch wenn das Marktumfeld schwierig bleibe.
Die AEW Energie AG feiert in diesem Jahr das 100-jährige Bestehen. 1916 war das Aargauische Elektrizitätswerk (AEW) gegründet worden. Der Grosse Rat wandelte die Staatsanstalt auf Antrag des Regierungsrats 1999 in eine Aktiengesellschaft um. Das Unternehmen beschäftigt 292 Mitarbeitende.