Seit 2006 werden jährlich zwischen drei und fünf erfolgreiche Persönlichkeiten in die «Hall of Fame» aufgenommen, die sich Verdienste um den Behindertensport erworben haben. Nun wurde die Ehre zum ersten Mal einem Schweizer zuteil: Franz Nietlispach aus Zeiningen.
«Was die Ehrung effektiv bedeutet, wurde mir erst während der Feier in Rio richtig bewusst. Es ist eine wirkliche Wertschätzung für die Leistungen der letzten 30 Jahre», freute Franz Nietlispach nach der Award-Übergabe.
Wegbereiter für den Sport
1988 begannen in Seoul die Paralympics der Neuzeit. Erstmals fanden die Olympischen Spiele und jene der Sportlerinnen und Sportler mit einem Handicap um zwei Wochen zeitversetzt in der gleichen Stadt statt.
Einige bedeutende nationale Medien wünschten damals explizit keine Texte oder Bilder von den Paralympics. Das interessiere niemanden, hiess es auf manchen Redaktionen. «Dann müssen wir so erfolgreich sein, dass sie nicht an uns vorbeikommen», gab sich Franz Nietlispach kämpferisch.
Nietlispach gewann in Südkorea sechsmal Gold. Selbst die grössten Zeitungen lobten den gelernten kaufmännischen Angestellten und heutigen Sportreferenten. Er hatte den Worten Taten folgen lassen, trug durch seine Auftritte im und neben dem Stadion entscheidend zur Akzeptanz des Behindertensports bei
«Franz der Tüftler»
Der Aargauer versuchte auch den Materialbereich auszureizen, neue Ideen einzubringen. Sei es im Rennrollstuhl oder später als erfolgreicher Handbiker der ersten Stunde (u.a. Paralympics-Dritter, Weltmeister Zeitfahren).
Nietlispach: «Der Sport und die Weiterentwicklung des Materials verliefen immer parallel nebeneinander, beiden Bereiche haben dadurch profitiert».