Ein offizieller Staatsempfang ist im Aargau keine alltägliche Sache und erfordert einiges an Vorbereitung. Neben den protokollarischen Vorgaben der Diplomatie müssen auch viele ganz praktische Dinge organisiert werden.
Insgesamt seien rund 30 Leute in die Vorbereitungen involviert, erklärt der Aargauer Staatsschreiber Peter Grünenfelder im Gespräch mit Radio SRF: «Der Ablauf wird auf die Minute genau geplant und muss insbesondere auch mit den Sicherheitsorganen, sprich Stadt- und Kantonspolizei, gut abgesprochen werden.» Das Räderwerk für einen solchen Anlass müsse genau funktionieren.
Interesse am Steuersystem
Aber weshalb besucht der österreichische Bundeskanzler eigentlich den Kanton Aargau? Einerseits habe der Aargau eine gemeinsame Geschichte mit der Republik Österreich, erläutert Grünenfelder, andererseits habe der Kanton dieses Jahr schon eine Reihe von Veranstaltungen mit Österreich durchgeführt. Aber grundsätzlich geht es Werner Faymann um Informationen zum hiesigen Steuersystem.
Der Aargau diene hier als gutes Beispiel und ermögliche einen Wissenstransfer in diesem Bereich, präzisiert Peter Grünenfelder: «Der Bundeskanzler möchte sich hier speziell über das Schweizer System mit den Vermögenssteuern informieren.» Diese Steuer ist in der Schweiz auf Kantonsebene geregelt, in Österreich laufen in der Regierung Diskussionen ebenfalls eine solche Vermögenssteuer einzuführen.
Deshalb ist am offiziellen Empfang in Aarau vor dem Regierungsgebäude neben dem Aargauer Landammann Roland Brogli auch Finanzministerin Evelyne Widmer-Schlumpf anwesend. Sie begrüssen den Kanzler und seine 12-köpfige Delegation am Freitag nach offiziellem Protokoll.
Roter Teppich und Ehrengarde
Für einen offiziellen Staatsempfang gebe es wichtige festgelegte Eckpunkte, sagt Peter Grünenfelder, der als Aargauer Staatsschreiber für den Ablauf zuständig ist. Erwartet werde der Bundeskanzler um 10:45 Uhr auf dem Aargauer Platz. Dann werde er dort empfangen von der Schweizer Delegation und einer 20-köpfigen Ehrengarde der Kantonspolizei.
Zur Begrüssung spielt das Spiel der Kantonspolizei die Nationalhymnen der beiden Länder und Bundeskanzler Faymann schreitet über den extra ausgelegten roten Teppich zum Regierungsgebäude, wo dann kurz darauf die offiziellen Gespräch stattfinden.