Es ist ein angstrengendes Leben, welches die 30-jährige Isabel Meili derzeit führt. Seit Monaten fliegt sie zwischen ihrer Wahlheimat Wien und der Schweiz hin und her, um ihr Comedyprogramm aufzuführen und nächste Auftritte an Land zu ziehen. «Ich lebe gerade meinen Traum, es macht extrem viel Spass.»
Entweder das Publikum lacht, oder es ist peinlich.
Der Weg auf die Comedybühne war kein geradliniger. Zwar hatte Meili schon als Kind den Wunsch, Komikerin zu werden. Nach der KV-Lehre auf einer Gemeindekanzlei packte sie denn auch gleich die Koffer und ging nach Wien. Dort studierte sie aber Musical und lebte fortan von der Schauspielerei und der Musik.
Was macht man, wenn man nicht sprechen darf? Schreiben.
Vor einem Jahr dann der Schicksalsschlag: Ein Ödem auf den Stimmbändern zwang Isabel Meili dazu, monatelang weder zu sprechen noch zu singen. «Es war eine grauenhafte Zeit, mir wurde der Boden unter den Füssen weggezogen.» Das Ödem hatte letztendlich aber auch etwas Gutes.
Die Aargauerin fand so zum Comedy. «Da ich nicht sprechen konnte, habe ich geschrieben und gemerkt: Hey, das ist lustig.» Anfangs hat Meili etwas Mühe, die Schauspielerin in ihr abzulegen. Es fehlt ihr an Natürlichkeit. «Ich arbeite immer noch daran, keine Rolle einzunehmen, sondern einfach Ich zu sein.»
Natürlich sei es bitter, wenn dann niemand lache. Aber das sei auch schon das Schlimmste, was passieren könne. Und lachend fügt sie hinzu: «Ich stehe auf den Adrenalin-Kick. Friss oder Stirb. Entweder das Publikum lacht, oder es ist peinlich.»