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Industriewelt Baden «Es ist eine Herzensangelegenheit»

Edwin Somm, langjähriger Chef von ABB Schweiz, möchte mithelfen, das industrielle Erbe der Stadt Baden zu erhalten.

Edwin Somm
Legende: Edwin Somm in der Villa Boveri, wo einst BBC-Gründer Walter Boveri, lebte. Stefan Brand / SRF

Wenn Edwin Somm nach Baden kommt, dann fühle es sich immer an wie «nach Hause kommen». Der 85-Jährige hat 42 Jahre lang – seine ganze berufliche Laufbahn in der BBC/ABB gearbeitet. Er hat als Maschineningenieur angefangen und wurde 1988 nach der Fusion der BBC mit der schwedischen Asea zum ersten Chef von ABB Schweiz.

Wegen der Geschichte des Konzerns, wie auch wegen seiner persönlichen Verbundenheit mit BBC/ABB ist es Somm heute ein Anliegen die industrie-kulturelle Geschichte auch für kommende Generationen zu erhalten. «Es ist eine Herzensangelegenheit, ich kann die Verbundenheit zur Firma nicht ablegen.»

Zusammen mit anderen Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Kultur gründet Somm am Freitag darum den Verein «Industriewelt Baden». Ziel des Vereins ist das Aufarbeiten des industrie-kulturellen Erbes von Stadt und Region Baden.

125 Jahre BBC

Den Grundstein für die BBC legten der Ingenieur Charles Brown und der Kaufmann Walter Boveri. An der Limmat in Baden errichteten sie 1891 das erste Kraftwerk. In der Folge entstand eine grosse Sogwirkung für Ingenieure und anderen Arbeitskräfte in die Region Baden.

«In den ersten zehn Jahren nach der BBC-Gründung hat die Bevölkerung in und um Baden um 55 Prozent zugenommen», schildert Edwin Somm im Gespräch mit Radio SRF. Es sei ein sehr positives Merkmal gewesen, dass die BBC immer selber Leute ausgebildet habe. Die Gründer seien überzeugt gewesen, dass man nur mit gut ausgebildeten Leuten eine Chance habe.

Als Edwin Somm 1988 als erster Chef die Führung von ABB Schweiz übernahm war das Unternehmen in Schieflage. Die BBC verfügte zuvor zwar über ausgezeichnete Ingenieure, der ganze Betrieb sei aber überladen gewesen. Es gab eine eigene Gärtnerei, eine Schreinerei usw.

Es sei eine schwierige Zeit gewesen, sagt Somm 30 Jahre danach, als sei es erst gestern gewesen. Man habe schwierige Entscheide treffen müssen, es sei sogar Thema gewesen der Schweiz wegen hoher Produktionskosten komplett den Rücken zu kehren. Schliesslich habe man aber in nur drei Jahren den Turnaroud geschafft. «Mit den richtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist alles zu schaffen.»

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