Fast drei Millionen Menschen haben bis heute eine Produktion von Karl's kühne Gassenschau gesehen. Doch eines blieb bis jetzt immer im Geheimen: Die technischen Tricks, ein Blick hinter die Kulissen. «Schweiz aktuell» durfte nun erstmals einen Blick in diesen Bereich werfen.
Denn ab nächster Saison lassen die Macher auch Zuschauer hinter die Kulissen blicken. Geplant sind Spezialvorstellungen, welche einen Einblick geben in die aktuelle Show «Sektor 1» sowie das Leben hinter und unter der Bühne.
Bei der jüngsten Produktion von Karl's kühne Gassenschau, «Sektor 1», sind Feuer und Effekte ein fester Teil. Ein Pyrotechniker sowie ein Mathematiker gehören zum festen Team der Gassenschau.
Der Bereich hinter und unter der Bühne mutet wie ein Labyrinth an: Es hat verschiedene Gänge, welche beispielsweise zum Schlund führen: Hier wird während dem Theaterstück eine Person verschwinden und an einem komplett anderen Ort der Bühne wieder auftauchen.
Mit diesem Gerät wird die sogenannte «Personenschleuder» bedient: Damit können Personen langsam oder mit grosser Geschwindigkeit vertikal auf die Bühne geschossen werden. Personen steigen in eine Box und werden mit Druckluft heraus geschleudert. Der Schauspieler kann so bis zu vier Meter fliegen. Für jede Person wird diese Box einzeln eingestellt.
Schauspieler Daniel Bill muss sich während dem Stück immer wieder umziehen. Auch das geschieht direkt hinter der Bühne. Umziehen oder von einem Teil der Bühne auf den anderen gelangen, das muss sehr schnell gehen. Die 13 Techniker und Hilfskräfte, die sich auch hinter der Bühne befinden, wissen genau, wann sie wo stehen müssen, um nicht im Weg zu stehen.
Die Zeitmaschine, unter anderem gebaut aus Waschmaschinen und Mikrowellen-Geräten, ist das visuelle Highlight am Schluss der Show. Das Gefährt liegt während der Show bereits im Untergrund bereit, direkt unter der Bühne.
Das wohl grösste Geheimnis der Show: Ida, gespielt von Gassenschau-Mitbegründerin Brigitt Maag, versinkt in einem Teich, der sich schnell leert. Danach wird der unterste Teil des Teichs – in Form eines Trichters – weggeschoben, damit Ida aussteigen und auf die Bühne zurück gehen kann.
Beim Leeren des Teichs müssen innert kürzester Zeit gegen 500 Badewannen voll Wasser abgelassen werden Laut Techniker Otmar Faschian wurde diese Szene genauestens geplant und danach immer und wieder geübt, bis sie «keine Gefahr mehr für die Schauspielerin darstellt».