Sie mögen nicht mehr, die Jäger der Jagdgesellschaft Berg. Der Verein hat sich aufgelöst. Das schreibt die «Neue Fricktaler Zeitung». Zu den Gründen schweigt der Präsident. Er ist telefonisch nicht zu erreichen. Dafür spricht Rainer Klöti, Präsident des Aargauischen Jagdvereins.
Zum einen kommen auf eine Jagdgesellschaft grosse Kosten zu, wenn sie ihren Wildschweinebestand nicht im Griff hat. «Die Vereine müssten sich an den Schäden beteiligen, welche die vielen Wildschweine anrichten.»
Laut Kanton können die Schäden mehrere 10‘000 Franken ausmachen. Auf der anderen Seite habe der Verein möglicherweise nicht mehr genug Jäger, um der Situation Herr zu werden, erklärt Rainer Klöti.
Wildschweinjagd ist nicht einfach
Der Kanton muss nun neue Jagdvereine als Pächter für das Revier suchen. Thomas Stucki, Jagd- und Fischerei-Verwalter des Kantons Aargau, ist zuversichtlich, dass man jemanden findet. Aber auch er gibt zu: Einfach sei die Wildschweinjagd ja nicht. «Die Tiere sind nachtaktiv und richten sich nicht nach den Arbeitszeiten der Jäger.»
Laut dem Präsidenten des Aargauischen Jagdvereins kommt noch ein weiteres Problem hinzu. Zwischen Jägern und Bauern komme es immer wieder zu Reiberein. «Viele Bauern möchten gar keine Wildschweine, die Jäger hingegen möchten den Bestand pflegen und nicht alle Tiere abschiessen», erklärt Rainer Klöti den Konflikt.
Dies erschwere die Jagd zusätzlich und habe im Fall Berg vielleicht auch dazu geführt, dass die Jäger aufgegeben haben. Dies deutete auch der Präsident der Jagdgesellschaft Berg in der Zeitung an.
Vorerst gilt die Schonfrist für Wildschweine
Dass eine Jagdgesellschaft aufhört, das könne sich wiederholen, meint Rainer Klöti. Dennoch ist er überzeugt, dass 95 Prozent aller Aargauer Jagdvereine gut arbeiten und mit diesen Schwierigkeiten zu Recht kommen.
Bis am 1. Juli will der Kanton das Revier vergeben haben. Bis dahin kümmert sich voraussichtlich kein Jäger um die Tiere. Schlimm ist dies aber nicht, denn bis am 30. Juni gilt sowieso die Schonfrist für Wildsäue.