1991 war definitiv Schluss mit der Ära Kern. Bereits 1988 aber schenkten aufmerksame Arbeiterinnen und Arbeiter die firmeneigene Sammlung dem Stadtmuseum Aarau. So blieb dieser Schatz der Industriekultur erhalten.
Rund 1700 Exponate stehen seither in einer ehemaligen Zivilschutzanlage und werden von Zeit zu Zeit auf Führungen gezeigt. Am Sonntag nun kann auch das breite Publikum die Sammlung besichtigen, einen «Blick ins Depot» werfen, wie Kaba Rössler vom Stadtmuseum sagt.
«Die Firma Kern machte natürlich viel mehr als nur die bekannten Zirkel», sagt Rössler. Zu sehen sind Nivelliergeräte, Stative, Feldstecher, optische Geräte für die Industrie.
«Es ist in gewissen Bereichen eine Studiensammlung. Man kann die Geräte tatsächlich in die Hand nehmen und benützen, unter Anleitung von ehemaligen Kern-Mitarbeitenden.»
Klar: Die Ausstellung richte sich vor allem an technisch interessierte Menschen, an ein Publikum mit Interesse an der Industriekultur, gibt Kaba Rössler zu. Denn die technischen Entwicklungen der Firma Kern würden auch Jahre nach ihrer Schliessung noch nachwirken.
Neben Technik-Interesse dürfte aber auch Nostalgie mitspielen am Sonntag. Kaba Rössler erwartet viele ehemalige Mitarbeitende und ihre Angehörigen im Depot. «Kern steht immerhin für eine Zeit, in der man ein ganzes Leben lang für die gleiche Firma arbeitete.»